Uwe Deeken zieht positive Bilanz und präsentiert das Programm

Hamburg. Eifersucht, Leidenschaft und Seitensprünge: Musikalische Spielarten der Liebe will Uwe Deeken in der 15. Spielzeit der Hamburger Kammeroper auf die Bühne des Altonaer Alleetheaters bringen. Am 27. Oktober hat "Die Fledermaus" von Johann Strauß Premiere. Auf die erotische Maskenkomödie folgt George Bizets Drama "Carmen" im Februar. Mit den beliebten Populärwerken der Opernliteratur hofft Deeken mehr Zuschauer anzulocken.

"In der letzten Spielzeit hatten wir bei 127 Vorstellungen knapp 13 000 Besucher", sagt Deeken. "Bei gleich bleibender Aufführungszahl ist uns im Vergleich zur vorherigen Spielzeit eine Steigerung um zwei Prozent auf 50 Prozent Platzauslastung gelungen." Deeken wünscht sich zwar noch mehr Zuschauer, kann aber durch eine Subvention von 100 000 Euro ohne Verlust abschließen. "Dank der Evaluation bekamen wir nach 13 Jahren erstmals Geld, konnten Schulden ausgleichen."

Bekanntlich muss die kleine Kammeroper ohne Ballett und großen Chor auskommen, findet aber für die nur zu gut bekannten Werke einen originellen Zugriff. Uwe Deekens Frau Barbara erarbeitet neue Textfassungen für die Stücke, verdichtet sie als Kammerspiele zwischen den Hauptfiguren, orientiert sich für "Carmen" an der Novelle von Prosper Merimée, Bizets literarischer Vorlage. Auch die Arrangements des musikalischen Leiters Fabian Dobler dürften für Überraschung sorgen. Um den volkstümlichen Klang von Bizets Zigeunerweisen zu unterstreichen, setzt der Hausdirigent südländische Instrumente und ein Bandoneon ein.

Der "Fledermaus"-Partitur will Dobler mit Salonorchester und Akkordeon-Spielerin etwas Heurigen-Charme verleihen. Und Oswald Lipferts Inszenierung betont den raffiniert eingefädelten Racheakt. Uwe Deekens Rechnung mit den viel gespielten Opernknallern dürfte aufgehen.