Was machen wir hier eigentlich? Eine berechtigte Frage an das Leben. Auch Regisseure fragen sich das, aber wer kommt schon mit so überzeugenden Nicht-Antworten daher wie Federico Fellini? In "8 ½" erzählt der italienische Filmemacher von der Schaffenskrise des Regisseurs Guido (Marcello Mastroianni), der einen Film drehen will, aber nicht weiß, wie. Seine Frau, die Geliebte, der Drehbuchautor - alle wollen etwas von ihm, aber er steckt fest und wird von Erinnerungen an seine Kindheit, von Visionen über die Kirche, Frauen und den Tod geplagt.

In dem virtuosen Film hält Fellini unglaublich viele Bälle in der Luft und brennt ein nachdenklich-komisches filmisches Feuerwerk über das Leben ab. Der Regisseur, dem das Metropolis ab dem 15. Juni eine Reihe widmet, nannte "8 ½" ein "schwer zu fixierendes Mittelding zwischen einer unzusammenhängenden psychoanalytischen Sitzung und einer etwas planlosen Gewissenserforschung in einer nebelhaften Atmosphäre".

Selten hatte Planlosigkeit im Kino so viel Leichtigkeit und Tiefgang.

8 ½ Italien 1963, 132 Minuten, 2 DVDs, erschienen bei Arthaus Premium