Eine Glosse von Tino Lange

Am 9. Juni kommt der aufstrebende belgische Songschreiber Milow auf die Freilichtbühne im Stadtpark. Dort trat er bereits vor einem Jahr auf - im Vorprogramm von James Morrison. Damit gehört Milow zu den wenigen Künstlern, die sich aus der zweiten in die erste Reihe gespielt haben. So scheint es zumindest.

Denn oft treten nur irgendwelche namenlosen Stümper als "Support" auf, die zu Recht ohne Gage und ohne Licht auf die Bretter geschickt werden. Teilweise werden bis zu drei Vorbands am Abend verschlissen, bis sich der Star des Abends, mitten in der Woche und kurz vor der letzten Bahn, aus dem Backstage-Raum bequemt. Und wenn jemand eine wirklich gute Vorband mitbringt, dann wird sie kurz vorher krank - so geschehen bei Wolfmother, die am vergangenen Montag für KISS eröffnen sollten. Ärgerlich.

Da freut man sich, unabhängig vom Musikgeschmack, auf einen wie Peter Maffay, der meistens pünktlich um 20 Uhr als Erster seine Konzerte beginnt. Das hat er 1982 gelernt, als er in Hannover für die Rolling Stones eröffnete - im Tomatenhagel, wie sich Veranstalter Fritz Rau erinnert.

Auf der anderen Seite sind Momente, in denen eine Vorband den Abend dominiert, selten aber unvergesslich. So entdeckten wir unter anderen Skunk Anansie, Danko Jones, Yeah Yeah Yeahs und Bloc Party. Wen sie an die Wand spielten, wird nicht verraten. Das wäre ja peinlich. Für die Stars des Abends, die keine waren.