Das Harbour Front Literaturfestival wirft seine Schatten voraus. Im September gibt es 87 Veranstaltungen an diversen Orten.

Hamburg. Man stutzt zunächst, wenn man darüber aufgeklärt wird, dass Bestsellerautor John Grisham noch nie in Deutschland gelesen hat. Tatsächlich nicht? Na, dann ist der "Headliner" Grisham, wie man beim Rockkonzert sagen würde, tatsächlich ein besonderer Coup des Harbour Front Literaturfestivals. Weitere Höhepunkte von dessen zweiter Ausgabe, die vom 8. bis 18. September läuft, sind Günter Grass, John Irving, José Saramago und Georg Klein.

An elf Festivaltagen wird den Hamburgern das Herbstprogramm der Verlage auf 87 Veranstaltungen vorgestellt: eine poetische Schau mit jeder Menge interessanter Texte aus allen Genres. Stellvertretend für die Mischung aus heimischen und international renommierten Autoren sei eine Veranstaltung mit den beiden Nobelpreisträgern Grass und Saramago genannt.

Toll verspricht auch die Lesung Claude Lanzmanns zu werden, dessen Biografie im Herbst bei Rowohlt erscheint. Eröffnet wird das Festival am 8. September mit einer Gastrede der Hamburger Autorin Brigitte Kronauer ("Teufelsbrück", "Zwei schwarze Ritter"). Und um noch einige Namen zu nennen, die literarisches Vergnügen versprechen: Alina Bronsky, Vladimir Sorokin und Yann Martel lesen ebenfalls, Polit- und Wirtschaftsthemen werden in Diskussionsrunden mit Peer Steinbrück, Hans-Olaf Henkel und Peter Struck verhandelt. Ebenfalls auftreten werden Kollegen der Schriftsteller aus dem Schauspielerfach, etwa Hannelore Hoger, Anna Thalbach, Ulrich Matthes und Dominic Raacke. Das Jugendprogramm ist reichhaltig und wartet mit dem Blogger Cory Doctorow auf. Im Rahmen des Debütantensalons wird aus einem Teilnehmerfeld von zwölf Jungautoren ein Gewinner gekürt, dotiert ist der Preis mit 5000 Euro.

Weil Literatur beim Harbour-Front-Festival mit dem Wasser eine innige Verbindung eingeht, sind die bewährten Spielstätten natürlich wieder am Hafen zu finden: in der HafenCity, der Speicherstadt, an den Landungsbrücken, auf der "Cap San Diego" und auch an der Reeperbahn. Neue Veranstaltungsorte sind die MS "Bleichen", die Fischauktionshalle, Markthalle, Laeiszhalle und das Museum für Hamburgische Geschichte.

Udo Lindenberg hat das diesjährige Festivalplakat gestaltet, es wird demnächst auf Hamburgs Straßen zu bewundern sein.

Harbour Front Informationen: www.harbourfronthamburg.com , Karten in den Abendblatt-Ticketshops unter der Hotline 01805/92 20 09