Hamburg. Die sechs Außenstellen der Stiftung Historische Museen Hamburg stehen jetzt auf dem Prüfstand. Diese Ankündigung von Kultursenatorin Karin von Welck im gestrigen Abendblatt-Interview kam wenig überraschend, zumal diese Standorte für die zum Sparen gezwungene Stiftung eine erhebliche finanzielle Belastung sind. Neben den vier Haupthäusern (Hamburgmuseum, Altona, Museum der Arbeit und Helms-Museum) gehören die Außenstellen Bergedorfer Schloss, Jenisch-Haus, Hafenmuseum, Rieck-Haus, Kramer-Witwenwohnungen sowie das privat geführte Speicherstadtmuseum zur Stiftung. "Unsere Außenstellen sind in die jeweiligen Stadtteile und Milieus eingebunden und spielen für die Menschen und ihre Identität eine wichtige Rolle", sagt Lisa Kosok, Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Wie es mit diesen sechs Standorten weitergeht, sei einer der Inhalte des Stiftungsentwicklungsplans, der bis Jahresende erarbeitet werden soll. "Da wird geprüft, welche Entwicklungspotenziale die Außenstellen haben."

Einige werden in der Öffentlichkeit als eigene Museen wahrgenommen, wie das Jenisch-Haus. Dort gab es anspruchsvolle Ausstellungen etwa zur Geschichte und Kultur der Freimaurerei (2009) oder aktuell zur Italien-Sehnsucht norddeutscher Künstler des 19. Jahrhunderts. Aber Ausstellungen dieser Art, die teils sechsstellige Summen kosten, wird sich die Stiftung künftig nicht mehr leisten können.