Das Ensemble Hazmat Modine spielt so ansteckend fröhlich wie eine Marching Band

Hamburg. "Ich freue mich, wieder einmal in der Tropenstadt Hamburg zu sein", begrüßt Wade Schuman das Publikum. Im Inneren der Fabrik ist es fast so heiß und stickig wie derzeit an der amerikanischen Ostküste - oder in den Sümpfen von Louisiana. Das feuchtwarme Klima aus dem Süden der USA wiederum passt vorzüglich zu dem Mix aus Blues und Jazz von Hazmat Modine.

Schuman, Sänger und Mundharmonikaspieler des Ensembles aus New York, forscht in seinen Songs nach den Wurzeln kreolischer und afroamerikanischer Musik. Äußeres Bild dieser Nähe zu New Orleans ist das Sousafon mit seinem riesigen Trichter, das Tubaspieler Joe Daly mehr als zwei Stunden lang halten und blasen muss. Was ihn nicht davon abhält, in schöner Marching-Band-Manier mit dem Schlagzeuger den Rhythmus vorzugeben.

Der inzwischen schon dritte Auftritt des achtköpfigen Ensembles aus New York in der Fabrik wird wieder zu einem ausgesprochen launigen Konzert. Schumann bezieht das Publikum in seine "Call and response"-Gesänge mit ein und liefert sich freundliche Duelle mit Bill Barrett, dem zweiten Harmonikaspieler. Auch die anderen Musiker bekommen von ihrem Bandleader genügend Raum, um ihre instrumentalen Fähigkeiten zu beweisen, die etwa 500 Zuhörer spenden für jedes Solo lauten Applaus. Hazmat Modine liefert den Beweis, dass Blues nicht immer tieftraurig und verzweifelt klingen muss, sondern von geradezu ansteckender Fröhlichkeit sein kann.