Hamburg. - Unterdrückte Journalisten aus dem Iran werden in diesem Jahr für ihren Einsatz für die Pressefreiheit mit dem renommierten Henri-Nannen-Preis des Verlags Gruner + Jahr ausgezeichnet. Der Journalist Maziar Bahari wird die Auszeichnung stellvertretend für seine iranischen Kollegen am 7. Mai in Hamburg entgegennehmen.

Viele iranische Journalisten seien in ihrem Land schwersten Repressalien ausgesetzt, weil sie versuchten, wahrheitsgetreu über den Iran zu berichten. Illegale Festnahmen und Entführungen von Journalisten durch Polizei und Sicherheitskräfte, staatliche Überwachung von Medien, gewaltsame Übergriffe und Misshandlungen bestimmten die derzeitige Situation der freien Presse im Iran.

Auch der 1967 im Iran geborene Journalist Maziar Bahari wurde Opfer des Regimes: Als Korrespondent für "Newsweek" wurde er während der Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen festgenommen und verbrachte 118 Tage in Isolationshaft. Auf internationalen Druck wurde er im Oktober 2009 freigelassen.

Der mit insgesamt 35 000 Euro dotierte Henri-Nannen-Preis wird in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben. Um den Preis bewarben sich Journalisten mit 878 Arbeiten aus 186 Print- und Onlinepublikationen. Neben dem Eintreten für die Unabhängigkeit der Presse und einem journalistischen Lebenswerk zeichnet der Preis herausragende Arbeiten in den Kategorien Reportage, Dokumentation, Investigation, Humor und Fotoreportage aus.