Rostock statt Schwerin, gemischtes Doppel statt Herren-Duo, kein leises museales Ossi/Wessi-Gekabbel mehr. Der Neustart beim NDR-"Polizeiruf 110" setzt schon mal vielversprechende Signale. Und gleich auch hatte man für die Kommissarskonstellation eine besondere Finesse erdacht.

Die beiden hier, die Katrin König und der Alexander Bukow, machen nicht nur Jagd auf einen Täter, sondern gleichsam auch auf sich selbst. Da nämlich Charly Hübner als schön prollig-saftiger Alexander von seiner Herkunft her nicht so ganz astrein ist und eben dies Kollegin Katrin dezent herausfinden soll. Ganz hübsch kompliziert also, wobei man sich fragt, wie ergiebig diese Konstellation für die "Polizeiruf"-Zukunft ist und die beiden sich nicht doch bald in herzinniger Kumpanei wiederfinden. Daneben sollte aber auch noch ein Kriminalfall erzählt werden, möglichst dicht und spannend. Damit allerdings haperte es.

Denn die von Eoin Moore geschriebene und inszenierte Story fiel so dünn aus, dass der Verdacht aufkommen konnte, am Ende sei die Grundkonstellation nur so schwierig geraten, um von der Dürftigkeit der eigentlichen Geschichte abzulenken. Und zu hoffen bleibt, dass man sich künftig zu einer so "besonderen" Darstellerin wie Anneke Kim Sarnau etwas mehr als Dauerrennerei und trotzig aufgesetzte Muff-Miene einfallen lässt.