Die aus dem westafrikanischen Benin stammende Sängerin Angelique Kidjo kommt heute in die Fabrik - mit den Songs ihrer Kindheit.

Sie habe mehr als jede andere Frau dafür getan, afrikanischer Musik zu weltweiter Popularität zu verhelfen, heißt es im einflussreichen "World Music Rough Guide" über Angelique Kidjo. Eine Einschätzung, der sich die Frau aus dem westafrikanischen Benin vermutlich nicht anschließen würde, ist für sie doch die legendäre Miriam Makeba ("Pata Pata") erklärtes Vorbild und Maß aller Dinge.

Und doch, Angelique Kidjo hat sehr eindrucksvoll den Brückenschlag von Afrika nach Europa, später auch nach Amerika geschafft. In einer Künstlerfamilie aufgewachsen, ging die Ausnahmesängerin mit 20 nach Holland, um sich hier Jasper van't Hofs Weltmusik-Projekt Pili Pili anzuschließen. 1990 veröffentlichte sie dann ihr europäisches Solodebüt und landete mit Album Nummer zwei, "Logozo", sogar einen echten Hit.

Hatte sie früher hauptsächlich in ihren Heimatsprachen Fon und Yoruba gesungen, gab es nun auch viele Songs in Französisch und Englisch zu hören. Nach einer Album-Trilogie, mit der Angelique Kidjo den afrikanischen Wurzeln der amerikanischen, karibischen und brasilianischen Musik nachspürte, gelang ihr 2007 für "Djin Djin" die Organisation eines spektakulären Allstar-Treffens. An ihrer Seite sangen und spielten Größen wie Alicia Keys, Carlos Santana, Joss Stone und Peter Gabriel. Der Lohn: ein schon längst hochverdienter Grammy.

In die Fabrik kommt die inzwischen 49-Jährige heute mit den Songs ihrer aktuellen CD "Õÿö". Auf ihr covert die ehrenamtliche Unicef-Botschafterin viele der Lieder, die sie in ihrer Kindheit und Jugend begleitet haben - von Curtis Mayfields "Move On Up" über Santanas "Samba Pa Ti" bis zu James Browns "Cold Sweat". Eine aufregende Zeitreise, die live ganz besondere Qualitäten entfaltet.

Angelique Kidjo heute, 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 24,20 im Vorverkauf, www.kidjo.com