Nigel Kennedy ist heute um 20Uhr mit seinem polnischen Ensemble in der Laeiszhalle zu sehen.

Garstige Menschen werden sich fragen, wo das Rumoren wohl größer sein wird, wenn sich Nigel Kennedy mit seiner Violine abwechselnd über Werke von Bach und über Standards von Duke Ellington hermacht - in der Gruft der Leipziger Thomaskirche oder auf dem Woodlawn-Friedhof in der Bronx.

Der britische Musiker mit dem Edelpunk-Image pflegt schon lange eine innige Liebe zum stilistischen Grenzübertritt, doch jetzt will er auch im Konzert beweisen, dass die Barockmusik und der von ihm meist im Idiom des Rock vorgetragene Jazz Verwandte im Geiste sind. Mit zwei unterschiedlichen, überwiegend aus polnischen Musikern gebildeten Ensembles tritt Kennedy heute in der Laeiszhalle auf - zur für den Veranstalter Pro Arte ungewohnten Anfangszeit 20 Uhr. Vielleicht erschien ihm die übliche Zeit für den Jazz zu früh, oder es läuft irgendwo eine Übertragung eines Spiels von Aston Villa, das erst nach 19.30 Uhr zu Ende geht. Oder er weiß gar nichts davon, kommt wie immer zu spät - und fängt diesmal pünktlich an.

Nigel Kennedy , heute, 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt) Johannes-Brahms-Platz, Tickets zu 20,- bis 105,- an der Abendkasse