Hamburg. Der Kunstmäzen Harald Falckenberg, der Hamburgs größte Sammlung zeitgenössischer Kunst besitzt und diese in wechselnden Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert, will sich finanziell offenbar noch stärker als bisher bekannt für die Fortführung des Ausstellungsbetriebs in den alten Phoenix-Industriehallen in Harburg engagieren.

Da er sich selbst aus Altersgründen weitgehend zurückziehen möchte, bemüht er sich seit einiger Zeit darum, seine Sammlung der Stadt zu übertragen. Schon im vergangenen Herbst hatten Falckenberg und die Kulturbehörde - wie berichtet - eine grundsätzliche Übereinkunft über eine Kooperation mit den Deichtorhallen erzielt. Demnach sollten die Werke den Deichtorhallen als Dauerleihgabe überlassen werden, jedoch weiterhin in den Harburger Phoenix-Hallen verbleiben, wo auch ideale Depotflächen für die Lagerung von Kunst zur Verfügung gestellt werden könnten. Mit Dirk Luckow, dem neuen Deichtorhallen-Intendanten, fand Falckenberg einen Partner, mit dem er sich eine Zusammenarbeit gut vorstellen kann.

Nicht geklärt werden konnten bisher allerdings die finanziellen Konsequenzen; die Fortführung des Ausstellungsbetriebs in Harburg würde Haushaltsmittel von jährlich mindestens 500 000 Euro erfordern. Hinzu kommen noch einmal 70 000 Euro für eine Kuratorenstelle. Aufgrund der angespannten Haushaltslage kam es bisher zu keiner vertraglichen Vereinbarung. Schon zu Jahresbeginn hatte Dirk Luckow gesagt: "Es sieht nicht so aus, dass da in nächster Zeit etwas geschehen wird, da die Finanzierung im Moment nicht geklärt werden kann."

Offenbar will der Sammler nun Bewegung in die Sache bringen: Wie aus einer Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher hervorgeht, hat sich Falckenberg dazu bereit erklärt, Finanzen aus eigenen Reserven beizusteuern, falls sich herausstellen sollte, dass 500 000 Euro für die Deckung der Betriebskosten nicht ausreichen. Ob es allerdings überhaupt Geld aus dem Kulturetat gibt, ist im Moment noch völlig offen und angesichts der keineswegs gelösten Finanzprobleme der vier Hamburger Museumsstiftungen auch eher unwahrscheinlich. Die Entscheidung darüber wird erst im Haushaltsplanentwurf 2011/12 fallen - daran ändert auch Falckenbergs generöse Sponsorenzusage nichts.