Das amerikanische Hip-Hop-Kollektiv Arrested Development kommt heute mit vielen neuen Songs in die Fabrik.

Gut abgehangene Grooves statt stupider Boller-Beats, kluge Gedanken statt dicker Goldketten: Als Arrested Development 1992 mit dem Album "3 Years, 5 Months & 2 Days In The Life Of ..."

auf der Hip-Hop-Weltkarte auftauchte, war das ein echtes Labsal. Endlich ging es mal nicht nur darum, die vermeintlichen eigenen Fähigkeiten im Bett oder am Mikro in den Mittelpunkt zu stellen und die Konkurrenz zu verhöhnen. Stattdessen wurde richtig gute Musik mit anspruchsvollen Texten gemacht - von einem Künstlerkollektiv, das die eigene afroamerikanische Identität ausgiebig reflektierte. Womit Rapper Speech und Co. damals nicht allein waren. Auch Brand Nubian, A Tribe Called Quest oder die Jungle Brothers folgten diesem Weg, andere, wie Digital Underground und Pharcyde, lieferten musikalisch überragende Alben ab, vor denen die gesamte Gangsta-Rap-Gemeinde nur demütig im Staub kriechen konnte.

Von vielen der damals aktiven Bands ist heute nichts mehr zu hören, aber Arrested Development ist - nach einer Unterbrechung Ende der 90er-Jahre - immer noch aktiv. Beim ersten Reeperbahn-Festival 2006 begeisterte die Band 1500 Besucher im Docks, aber auch auf ihren Touren durch europäische Klubs wurden die Amerikaner immer wieder gefeiert.

Mit "Strong", ihrem aktuellen Album, das im vergangenen Jahr erschien, kommt Arrested Development heute in die Fabrik, wird es aber sicher nicht bei tanzbaren Grooves belassen, sondern auch gesellschaftspolitisch Stellung beziehen. Immerhin wird auf der Website der Band ausführlich dargelegt, warum Barack Obamas Gesundheitsreform für die USA so wichtig ist.

Arrested Development heute, 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 27,- im Vorverkauf; Internet: www.arresteddevelopmentmusic.com