Hamburg. Ob die jüngsten Maßnahmen der Kulturbehörde dazu führen werden, dass die teilweise wieder hoch verschuldeten Museumsstiftungen ihre Probleme endlich in den Griff bekommen? Je nach Parteizugehörigkeit beantworteten die Mitglieder des Kulturausschusses diese kulturpolitische Schicksalsfrage naturgemäß gegensätzlich. Strittig ist auch, ob die Stiftungen nach wie vor unterfinanziert sind, sodass die jährlich zugewiesenen Mittel in Höhe von 30 Millionen Euro für die Erfüllung ihrer Aufgaben auch künftig nicht ausreichen.

Heftig diskutiert wurde während der jüngsten Sitzung auch über die Frage, ob die jetzt beschlossene Verkleinerung der Stiftungsräte, in denen Behördenvertreter künftig immer die Mehrheit haben, sinnvoll ist oder das Ende der Selbstständigkeit der Museen bedeutet. Die Frage des SPD-Abgeordneten Wilfried Buss, ob sie schon einmal in einem Stiftungsrat überstimmt worden sei, verneinte Kultursenatorin Karin von Welck. Kontrovers bewerteten die Abgeordneten auch den Ausstellungsfonds in Höhe von jährlich zwei Millionen Euro, aus dem sich die einzelnen Häuser um Mittel bewerben können. Die Vergabemodalitäten seien kaum sinnvoll zu regeln, meinte die Opposition, während die Senatorin auf positive Erfahrungen in anderen Bundesländern verwies.

In der Ausschusssitzung ging es zwar um die Aufgaben und Kompetenzen des künftigen Generaldirektors, der die Stiftung Kulturhistorische Museen Hamburg während einer zweijährigen Aufbauphase als Elder Statesman leiten soll, sein Name wurde allerdings nicht genannt.

Schon seit Wochen kursiert in Museumskreisen jedoch nur ein Name: Hermann Schäfer. Der 67-Jährige war Gründungsdirektor des Bonner Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und gehörte 2009 dem Vorstand der Peter-Tamm-sen.-Stiftung an, die er aber bald darauf wieder verließ.

Auf Abendblatt-Nachfrage wollte sich Schäfer gestern nicht dazu äußern, ob er tatsächlich als Generaldirektor zur Verfügung steht. Er sagte nur vieldeutig: "Ich habe mich in Hamburg immer wohlgefühlt."