Eigentlich ist es ein Film über Jennifer Anistons Beine. Natürlich geht es auch um den "Kautions-Cop" Milo (Gerard Butler), der das große Vergnügen hat, seine Ex-Frau Nicole (Jennifer Aniston) ins Kittchen zu bringen, weil sie bei einer Strafanzeige nicht vor Gericht erschien. Aber egal, wie die Dinge sich entwickeln, die Hauptrolle spielen ihre Beine. Dezent gebräunt, schnurgerade, stecken sie in einem knappen Rock und in mördermäßigen High Heels. Als Zeitungsreporterin Nicole tippelt Aniston auf ihnen durch New York, ist einem mysteriösen Selbstmord auf der Spur und hat dabei nicht nur die Glücksspiel-Mafia, sondern eben auch ihren Ex an den Stöckel-Hacken. Sie rennt weg, Milo rennt schneller. Er steckt sie in seinen Kofferraum. Sie entkommt. Es reicht, sich das Filmplakat anzuschauen, um zu wissen, wie der Film endet.

Was dennoch überrascht, ist, wie wenig Regisseur Andy Tennant ("Hitch - Der Date Doktor") aus der Geschichte macht. Was für ein bissiger Geschlechterkampf wäre möglich. Sie Karriere-Frau, er abgehalfterter Ex-Bulle. Aber dabei prickelt es noch nicht einmal zwischen ihnen. Weder auf noch hinter der Leinwand, obwohl eine Liebelei der beiden werbewirksam lanciert wurde.

Kameramann Oliver Bokelberg, ein Hamburger, der in Hollywood arbeitet, lässt Anistons Beine in keiner Szene aus den Augen. Hat man die Geschichte am nächsten Tag bereits vergessen, sind sie das Einzige, was nachhallt. Und das ist wirklich kein abendfüllendes Programm.

Der Kautions-Cop USA 2010, 110 Min., ab 12 Jahren, R: Andy Tennant, D: Jennifer Aniston, Gerard Butler, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Streit's, UCI Mundsburg/Othmarschen Park, Smart-City; Internet: www.kautions-cop.de

Bewertung: belanglos