Reverend Horton Heat kommt am 1. April mit einem kruden Mix ins Gruenspan.

Gottes Wege, seine Schäfchen zu erleuchten, sind manchmal durchaus ungewöhnlich. Saul von Tarsus, zum Beispiel, fiel förmlich vom Pferd, als ihm mitten auf der Straße nach Damaskus der Heiland auf einleuchtende Weise erschien und aus Saulus bekanntlich Paulus wurde.

Das Erleuchtungserlebnis von Jim Heath, pikanterweise 1959 im texanischen Corpus Christi geboren, war nicht weniger spektakulär. Zwar kam er schon früh mit Musik in Berührung, doch mehr als ein paar Blues-Coversongs im Treppenhaus der Universität Austin sprangen nicht dabei raus, bis er vor knapp drei Jahrzehnten live die Psychobilly-Pioniere The Cramps in Dallas sah. Beeindruckt von deren irrer Kombination aus Garagenrock, Punk und Rockabilly verließ er so verstört wie erleuchtet das Etablissement, wich noch Punkern und Rockern aus, die sich gegenseitig die Jacken vollhauten, und wollte auch so werden wie die Cramps.

Zuerst aber arbeitete Heath als Veranstaltungstechniker in diversen Klubs, ehe er eines Tages auf Schicht gelangweilt Johnny Cashs "Folsom Prison Blues" intonierte - "Macht weiter, Hochwürden", rief da der Boss. Go Reverend. Und so wurde 1985 die Band Reverend Horton Heat geboren, inspiriert von 50er-Jahre-Country-Star und Cash-Kumpel John Gale Horton, der 1960 nach einem Gig in Austin bei einem Autounfall starb.

Mit dem kruden Clash von Country, Honkey-Tonk, Blues, Punk und Rockabilly erspielte sich der Reverend auch ohne Plattenvertrag Kultstatus. 1990 kam er, nahezu zeitgleich mit Nirvana, Soundgarden und Mudhoney, in Seattle bei Sup Pop unter: "Smoke 'Em If You Got 'Em", das erste Album, wurde neben neun Nachfolgern zur bis heute gültigen Maxime. Und so pustet er alles weg, was ihm und seiner Gretsch im Weg steht. "Loco Gringos Like A Party".

Reverend Horton Heat, Astro Zombies, Waltons, Kamikaze Queens, Deadbolt Do 1.4., 19.00, Gruenspan (S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Eintritt 26,- (Ak.); Internet: www.reverendhortonheat.com