Man kann auch ohne viele Worte musikalisch viel bewegen - so wie die britische Band 65 Days Of Static am 7. April im Hafenklang.

Erlebt man das Progrock-Kollektiv 65 Days Of Static im Konzert, bleibt einem der Mund offen stehen. Und doch kommt kein Wort heraus. Das wichtigste Instrument zeitgenössischer Rock- und Pop-Bands ist die Stimme. Zwar bestimmen die Auswahl der Instrumente, der Stil des Gitarrenspiels, die Intensität der Drums oder die Frisur des Frontmanns das Genre, doch die meisten Musikfans lassen sich nur von der Stimme unmittelbar berühren.

Immerhin bekommt man den innersten Kern der Band in Song-Lyrik vorgetragen. Es wundert uns also nicht, dass ein paar der wahnsinnigsten Instrumental-Bands unserer Tage (Godspeed You Black Emperor!, Bohren und der Club of Gore, Mogwai) relativ unbekannt sind. Ein weiteres Beispiel ist 65 Days Of Static, deren viertes Album "We Were Exploding Anyway" im April erscheint. Die Band aus Sheffield liefert Instrumenten versierte Intensität, die zwischen Ausbruch und Lauern schwankt. Endlose Gitarrenmonologe erschaffen unüberwindbare Wände, die aber melodiöse Schlupflöcher bieten, um die Songmonolithen zugänglich zu machen.

65 Days of Static Mi 7.4., 21.00, Hafenklang (S Königstraße), Große Elbstraße 84, Karten zu 15,40 im Vorverkauf; www.65daysofstatic.com