"Mehr Geist" wolle man ins Hamburger Musikleben bringen, versprach der Intendant der Hamburger Symphoniker, Daniel Kühnel, als er die Saison 2010/2011 vorstellte. Sinnstiftend und sinnvoll solle Musik sein, und so haben die Symphoniker nun ein Programm vorgestellt, dessen Konzerte locker um das Motto "Transzendenz" gruppiert sind.

Die Zahl seiner Konzerte hat das ohnehin viel beschäftigte Orchester noch vergrößert. Hinzu kommt eine Reihe mit Liederabenden - eine Konzertform, mit der sich die Hamburger bis dato eher schwertaten. Und auch einen Artist-in-Residence wird es in der nächsten Saison wieder geben: den zwischen Klassik, Jazz und Elektronik flottierenden Pianisten Francesco Tristano.

Zur Saisoneröffnung am 19. September wird Chefdirigent Jeffrey Tate Olivier Messiaens "Des Canyons aux Étoiles" aufführen, begleitet von einer Videoinstallation des israelischen Künstlers David Landau. An der Konzertreihe "Mahler in Hamburg" beteiligen sich die Symphoniker mit einem Konzert, das die vierten Sinfonien von Haydn, Mahler und Lutoslawski kombiniert. Darüber hinaus wagt das Orchester sich nun auch an die ganz großen Brocken: So liegt im Februar 2011 Strauss' Alpensymphonie auf Tates Pult.

An namhaften Solisten sind u. a. der niederländische Cellist Pieter Wispelwey, die Geiger Chloë Hanslip und Erik Schumann sowie die Pianistin Olga Scheps eingeladen. Die englische Sopranistin Dame Felicity Lott wird außerdem einen der leichten Muse geweihten Gala-Abend geben.

Im Überblick über das Gesamtprogramm fällt auf, dass bei einem Großteil der Konzerte ein Werk des 20. Jahrhunderts gespielt wird: Messiaen, Henze, Tippett, Gubaidulina, Benjamin stehen ebenso auf dem Programm wie fast Vergessenes aus früheren Epochen wie Tanejews Vierte Sinfonie. Darüber hinaus hat Tate eine Menge Britisches ins Programm gemogelt.

Getreu dem Motto "Die ganze Welt der Musik" bieten die Symphoniker auch zukünftig eine Fülle verschiedener Konzertreihen an: Die betont lockeren "Jeans-Konzerte" gehen in die zweite Runde, eine neue Reihe widmet sich den "Musikstädten der Welt", und die Filmmusiken, Kinder-, Kammer-, Rathaus- und Lunchkonzerte werden fortgesetzt.