Zum Abschluss seiner Tour kommt Jan Delay mit seiner Band Disko No. 1 am 29. März in die Color-Line-Arena - und nach Hause.
Hamburg. Zu jedem Pups-Event werd' ich eingeladen, hab schon jemanden eingestellt, nur um Nein zu sagen - was geht ab?", rappt Jan Delay im Song "Large" vom aktuellen dritten Album "Wir Kinder vom Bahnhof Soul". Tatsächlich muss man sich schon ziemlich gut verstecken, damit einem nicht irgendwo in der Zeitung, im Fernsehen oder im Netz ein gepflegter Herr mit Hut begegnet. Hier mal eine 1-Live-Krone, da zwei Echos ... im Radio läuft "Nicht mein Problem" von Silbermond, im Fernsehen "Unser Star für Oslo" und "Wetten, dass ...?", im Kino "Soul Kitchen" ... Delay ist schon da.
Uns Medien macht das natürlich scharf wie Poppers, schließlich gibt es nicht viele gut behütete Hamburger Popstars mit nationaler Strahlkraft und dadurch mit einer gewissen Bedeutung für jedes Pups-Event: Udo Lindenberg, Roger Cicero, König Boris von Fettes Brot ... jemanden vergessen? Wer kann da schon Nein sagen.
Da ist Relevanz drin, da wird jeder Satz überhöht, und da kann es passieren, dass ein Interview mit Jan Delay in einer großen Tageszeitung im Kulturteil steht, obwohl es im Politikteil besser aufgehoben wäre - und kaum ein Wort über sein fantastisches Album "Wir Kinder vom Bahnhof Soul" verloren wird. Dabei kann man mit B-Boy und Bohemien Delay auch prima über Urlaub auf Ibiza sprechen, über DJ Mads Leidenschaft für Car-Chase-Filme oder über seinen grandios groovenden Gitarristen Loomis Green. Aber es wird der große Bahnhof erwartet, druckreife "Headliner"-Zitate und korrekt sitzende "Chefstyler"-Maßanzüge statt "Sofa, Fernseher, Trainingshose", wie es in "Disko" heißt. Druck, Druck, Druck, eine noch laufende Tour, die in Hamburg abgeschlossen wird und dann die Sommerfestivals. Vollgas im "Mercedes Dance". Endorphine tanken. Halte durch und schnall dich an, Jan.
Jan Delay & Disko No. 1 Mo 29.3., 20.00, Color-Line-Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, Karten ab 30,60 im Vorverkauf; www.jandelay.de