Demnächst werden sich die Geschäftsführer von Studio Hamburg und der Ufa Film & TV Produktion Martin Willich und Wolf Bauer treffen.

Demnächst werden sich die Geschäftsführer von Studio Hamburg und der Ufa Film & TV Produktion Martin Willich und Wolf Bauer treffen. Dabei wird es wohl auch um Willichs Wunsch gehen, den Kreis der Gesellschafter zu erweitern. Bisher ist der NDR der einzige Anteilseigner von Studio Hamburg. Das ist insofern misslich, als die EU und die Rechnungshöfe privatwirtschaftliche Töchter öffentlich-rechtlicher Anstalten besonders scharf kontrollieren. Da wäre eine Erweiterung des Gesellschafterkreises hilfreich. Die zum Medienkonzern Bertelsmann gehörende Ufa ("Gute Zeiten, schlechte Zeiten", "Die Grenze") soll dem Vernehmen nach an einem Einstieg bei Studio Hamburg durchaus interessiert sein. Das heißt aber noch lange nicht, dass es tatsächlich zu einem solchen Schritt kommt. Die Ufa ist Marktführer unter Deutschlands Film- und Fernsehproduzenten, gefolgt von Studio Hamburg. Die Verbandelung der beiden größten Marktteilnehmer könnte das Bundeskartellamt verhindern. Doch auch andere sollen an einem Einstieg bei Studio Hamburg interessiert sein.

Die Studio-Hamburg-Gruppe sucht aber nicht nur weitere Anteilseigner, sondern hält auch selbst nach lukrativen Beteiligungen Ausschau. So steht die Studio Hamburg Produktion unmittelbar vor der Übernahme von 25,1 Prozent der Anteile an der Kölner Gruppe 5 Filmproduktion, einem auf Dokumentationen spezialisierten Produzenten, der viel für das ZDF arbeitet. Das Kartellamt hat den Deal bereits genehmigt, nun steht nur noch der Eintrag ins Handelsregister aus.

Bereits verkündet wurde die Kooperation zwischen der Studio-Hamburg-Tochter Polyphon und der Kölner Conradfilm . Dabei profitierten die Film- und Fernsehproduzenten von ihrer dezentralen Struktur. Denn eigentlich war die Zusammenarbeit mit der Firma des ehemaligen RTL-Programmdirektors Marc Conrad schon gescheitert, der ursprünglich mit Studio Hamburg Produktion kooperieren wollte. Polyphon-Chef Hubertus Meyer-Burckhardt , der Conrad schon seit über 20 Jahren kennt, bekam Wind von der Sache. Und so kooperiert Conradfilm nun mit der Polyphon.

Das Symposium der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) am vergangenen Mittwoch in Berlin war Schauplatz von informellen Gesprächen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden von ProSieben Sat.1 Thomas Ebeling und der Belegschaft seines Nachrichtensenders N24 , angeführt von Chefredakteur Peter Limbourg und Betriebsrat Michael Wüllenweber. Für alle Gäste der Veranstaltung gut sichtbar sprach der Senderchef mit der N24-Abordnung, zu der auch Moderatorin Christiane Gerboth gehörte, an einem Stehtisch in der Lobby der baden-württembergischen Landesvertretung.

Dabei soll es um einen Sozialplan gegangen sein, den der Betriebsrat vorsichtshalber schon jetzt aushandelt. Denn ob der Sender nun verkauft wird oder aber Teil der ProSieben-Sat.1 -Gruppe bleibt - ein Arbeitsplatzabbau ist mehr als wahrscheinlich. Dem Vernehmen nach kam Ebeling seinen Beschäftigten beim Tête-à-tête in der Lobby entgegen.

Diese Kolumne "pausiert" eine Woche. Sie erscheint erst wieder am 27. März.

Kai-Hinrich.Renner@abendblatt.de