Der Stuttgarter Autor Wolfgang Schorlau (58) hat mit seinem fünften Kriminalroman "Das München-Komplott" ein ganz starkes Stück politischer Krimimalliteratur vorgelegt. Schorlau greift darin die Vorgänge um den Bombenanschlag beim Münchner Oktoberfest 1980 auf. Damals starben 13 Menschen, die Behörden ermittelten schnell einen Einzeltäter, erstaunlich rasch geriet der Fall in Vergessenheit.

Schorlaus Privatdetektiv Georg Dengler nun erhält vom Bundeskriminalamt den Auftrag, der Sache noch einmal nachzuspüren - und stößt auf etliche Ungereimtheiten. Warum wurden damals die Einzeltäterthese anzweifelnde Zeugenaussagen unter den Tisch fallen gelassen? Und was hat der Mord an einem pensionierten deutschen Vier-Sterne-General mit dem Anschlag zu tun? Waren gar behördliche Stellen in das Münchner Attentat verstrickt?

Schorlau entwickelt seine Geschichte auf der Basis der damaligen Ermittlungsakten ungemein packend - und präsentiert eine so plausible wie brisante These, wer als Strippenzieher in diesem anfangs undurchsichtigen "München-Komplott" fungiert haben könnte.

In Deutschland gibt es derzeit keinen besseren Autor von politischen Kriminalromanen als Wolfgang Schorlau. Mit diesem Buch erreicht er internationales Niveau.

Wolfgang Schorlau: Das München-Komplott Denglers fünfter Fall, KiWi, 336 Seiten, 8,95 Euro