Hamburg. Wenn ein Malerfürst nach Hamburg kommt, ist der Auflauf groß. Über 500 Anmeldungen zur Vernissage der Ausstellung "Markus Lüpertz - Der Zeit ihre Kunst" in ihrem Ausstellungsraum "Boulevard" verzeichnete die Krankenversicherung Deutscher Ring. Sie alle kamen, um Werke eines der einflussreichsten und viel diskutiertesten deutschen Gegenwartskünstler zu sehen.

Die Schau versammelt eine Auswahl von Skulpturen, Holz- und Linolschnitten, Radierungen und Lithografien Lüpertz', darunter den Holzschnitt "Daphne" (2003), die Farbradierungen der "Spanischen Serie Skull I-V" oder die Skulptur "Salieri" (2009). Einige Werke sind erstmals öffentlich ausgestellt. Der 68-jährige langjährige Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie erschien wie immer schmuck im Dandy-Kostüm mit Gehstock und signierte bereitwillig Plakate.

In seiner Rede kritisierte der Vertreter des Neoexpressionismus den Verlust der Poesie in einer mechanisierten Kunstwelt und den Zwang junger Künstler, eine Marke zu werden. "Die Idee der Kunst, über das Leben zu einer Wahrheit zu kommen, bleibt auf der Strecke", sagte er.

Markus Lüpertz - Der Zeit ihre Kunst: bis 2.6., Boulevard der Deutscher Ring Krankenversicherung, Ludwig-Erhard-Str. 22, Mo-Fr 10-18 Uhr, Eintritt frei