Zu überladen mit Pathos: das Beziehungsdrama “Remember Me“ von Allen Coulter. Die weibliche Hauptrolle spielt “Lost“-Star Emilie de Ravin.

Der Prolog spielt 1991 in einer U-Bahn-Station New Yorks. Ein elfjähriges Mädchen muss hilflos mit ansehen, wie seine Mutter von Räubern erschossen wird. Zehn Jahre später ist aus dem Mädchen eine schöne Frau geworden: Ally, nun dargestellt von Emilie de Ravin ("Lost"). Sie ist die Tochter eines Polizisten (Chris Cooper), der nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau Ally vor allem Unheil bewahren will.

Zwischenzeitlich haben wir Tyler (Robert Pattinson aus "Twilight") kennengelernt, einen zornigen, jungen Mann, der zu viel trinkt, raucht und prügelt. Sein Bruder nahm sich vor Jahren das Leben, seine kleine Schwester (Ruby Jerins) ist wegen der Scheidung der Eltern traumatisiert, sein Vater ist geschäftlich so erfolgreich, dass es nicht auszuhalten ist. Tyler spricht Ally in der Mensa an, um ihrem Vater, der ihn einst verhaftete, eins auszuwischen. Doch die Liebe macht ihm einen Strich durch die Rechnung.

Eigentlich möchte man sich vorbehaltlos in die nun folgende, bittersüße Liebesgeschichte fallen lassen. Boy meets Girl, dazu ein Geheimnis, das das Happy End aufhalten, aber nicht verhindern kann - immer wieder gern gesehen. Doch Regisseur Allen Coulter und seine Drehbuchautoren Will Fetters und Jenny Lumet belasten ihre Figuren mit so viel Schmerz, Erinnerungen und schicksalhaften Fügungen, dass man sich in einer griechischen Tragödie wähnt. Und dann lässt er seinen Film ausgerechnet am frühen Morgen des 11. September 2001 enden, mit einer Montage neu arrangierter Lebensentwürfe und Beziehungen. Ein Übermaß an Pathos, das den Film im Nachhinein zu zerstören droht.

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Remember Me USA 2009, 113 Min., ab 12 J., R: Allen Coulter, D: Robert Pattinson, Emilie de Ravin, Pierce Brosnan, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, UCI Mundsburg/Othmarschen/Smart-City; www.remember-me-film.de