Das neue Fehlfarben-Album “Glücksmaschinen“ hat das Zeug zum Klassiker und macht Lust auf live

Hamburg. Muss man die Fehlfarben von den popkulturellen Geschichtsketten losreißen, die an der Punkband mit dem Rückbezug auf das legendäre Debüt "Monarchie und Alltag" hängen und wie ein ewiges Echo rasseln? "Glücksmaschinen", das neue Album der Düsseldorfer Legende, wäre ein guter Zeitpunkt, das Meisterwerk von 1980 zu vergessen.

Obwohl, vergessen sollte man Songs wie "Das war vor Jahren", "Gott sei Dank nicht in England" und "Ein Jahr (Es geht voran)" natürlich nicht, immerhin markieren sie die wichtigsten Punkte des deutschen Popmusik-Kanons und die Texte von Sänger Peter Hein, mit ihrer Direktheit und ungereimten Finesse, einen wegweisenden Schritt der deutschen Pop-Sprache. Mit dem auf Tapete Records erschienenen Album "Glücksmaschinen" steht aber nun auf einmal ein Langspieler in den Läden, der wieder das Zeug zum Klassiker hat. Acht Songs in 34 Minuten, allesamt konkret, zackig und druckvoll auf den Punkt gebracht und bei Weitem frischer und schmissiger als das meiste Zeug, das einem die Jungspunde der Punkszene unterjubeln wollen. "Wir warten" ist eine neue Hymne der Fehlfarben und die Zeile "Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit" mit seiner griffigen Offenheit der wohl T-Shirt-tauglichste Satz, den Peter Hein je zu Papier gebracht hat.

Wie groß die Anzahl derer ist, die das Uebel & Gefährlich aufgrund dieser starken neuen Platte besuchen und nicht etwa wegen der unauslöschbaren Strahlkraft der Bandgeschichte, wird sich zeigen. Doch ist das nicht egal? Voran geht es so oder so.

Fehlfarben So 28.3., 21.00, Uebel & Gefährlich (U Feldstraße), Feldstraße 66, Karten zu 21,70 im Vorverkauf; www.fehlfarben.com