Wenn sich der Regisseur Luk Perceval einen Klassiker vornimmt, ist zu erwarten, dass er auch vor Eingriffen in das Textmaterial nicht haltmacht. Derzeit richtet der Leitende Regisseur am Thalia-Theater für die Premiere am 24. März Maxim Gorkis "Kinder der Sonne" in einer eigenen Bearbeitung ein.

Gorki zeichnet das Bild einer dekadenten bürgerlichen Mittelschicht, die nur noch auf Pump lebt und ihr eigentliches Potenzial vergeudet, die Gesellschaft mit ihren aufklärerischen Fähigkeiten voranzubringen.

Alles kulminiert im Haus des Biochemikers Protassow. Im Reagenzglas über seinem Bunsenbrenner soll nicht nur die Technik voranschreiten, sondern gleich ein neuer Mensch entstehen. Glücklich soll er sein. Ein Kind der Sonne eben. Über den kostspieligen Versuchen geht ihm das Geld aus. Doch er gibt nicht auf und mit ihm die nach Glück hungernden Menschen, die ihn umgeben: seine Frau Jelenea, seine Schwester Lisa, der Tierarzt Tschepurnoi, dessen Schwester Malanja und der Maler Wagin.

Sie alle klammern sich an längst verlorene Ideen von einer ersehnten Liebe, die natürlich unerwidert bleibt, und von einem Entrinnen aus dem allgemeinen Lebensschmerz, der sich irgendwann nur noch mit viel Wodka hinunterspülen lässt. Das Personal aus Jens Harzer, Patrycia Zilkowska, Hans Kremer und Josef Ostendorf lässt einiges erwarten.

KInder der Sonne Premiere Mi 24.3., 20.00, Thalia-Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten von 12,- bis 60,- unter T. 32 81 44 44 oder unter www.thalia-theater.de