Hamburg. "Wir haben von Anfang an Programme gemacht, die einem Leitfaden folgen", sagt Cornelius Trantow, Gründer und Leiter des Hamburger Kammerchors Ensemble vocal. Ein roter Faden hält auch die Stücke der neuen CD "Chroma" zusammen. Die Live-Aufnahme bündelt Werke aus verschiedenen Epochen zu einer stimmigen Sammlung. "Chroma ist das griechische Wort für Farbe", erklärt Trantow. "Die Platte heißt deshalb so, weil viele der Stücke die Klangfarbe zum Thema haben."

Mit seiner Auswahl beschert er den Hörern einen Einblick in die breite Farbpalette seines Chors. Sie reicht von vielstimmigen Renaissancewerken aus der Feder von Johann Hermann Schein und Orlando di Lasso über die flächigen Akkordlandschaften eines Knut Nystedt bis zur meditativen Enthaltsamkeit von Arvo Pärt. Dabei zeigt das Ensemble vocal - erster Preisträger beim letzten deutschen Chorwettbewerb in Kiel im Jahr 2006 - sein vorzügliches Niveau. Die Interpretationen verbinden einen ebenso fein balancierten wie sauber intonierten Klang und sorgfältige Textbehandlung mit der Extraportion Spannung eines Konzerts.

Hinsichtlich der Klangfülle und der dynamischen Bandbreite treten unüberhörbar Unterschiede zu einem professionellen Chor zutage. Aber man muss bedenken, dass die 36 Mitglieder des Ensemble vocal größtenteils keine Berufssänger sind. "Wir sind ja ein Laienchor, das heißt, wir müssen richtig üben, einen Abend jede Woche", sagt Trantow. "Es gibt viele Leute bei uns, die viel mit Musik zu tun haben, aber einige hatten keinerlei Gesangsunterricht."

Umso beeindruckender ist das Ergebnis, das deutlich Trantows Handschrift erkennen lässt. Zu deren wichtigsten Merkmalen gehört, "dass der Klang homogen sein soll, dass der Sopran nicht rausfällt. Und dass es eher ein weicher Klang ist, ohne Schärfe, ohne Härte."

Ensemble vocal: "Chroma". CD zu bestellen bei: trantow@ensemble-vocal.de