Hamburg. Es ist keine wissenschaftliche Sammlung, zeichnet mit seinen Objekten und Inszenierungen aber ein lebendiges Bild von Afghanistan. Besucher schätzen vor allem die Atmosphäre dieses kleinen Privatmuseums in der Speicherstadt, in dem man bei einer Tasse Tee schnell ins Gespräch kommt und viel über das Land am Hindukusch erfahren kann. Damit ist es morgen vorbei, denn bis zum Mittwoch müssen die Räume in dem alten Speichergebäude am Sandtorkai 32 geräumt sein. Grund für die Kündigung durch die Cotterell Verwaltungsgesellschaft sind Mietschulden in Höhe von mehr als 10 000 Euro.

1988 hatte der Geschäftsmann Nek Mohamad das Museum gegründet, das bisher jährlich etwa 12 000 Besucher verzeichnet - bei Weitem nicht genug, um kostendeckend zu arbeiten. Daher steckte Mohamad jahrelang Geld aus seiner Exportfirma HAMKA in den Betrieb der Ausstellung. "Dazu bin ich jetzt nicht mehr in der Lage. Um das Museum weiterzuführen, brauchte ich Unterstützung", sagte er dem Abendblatt.

Die Kulturbehörde fühlt sich für diese Privatinstitution nicht zuständig. "Dass das Museum nicht weitergeführt werden kann, ist sehr bedauerlich. Die liebevoll gestaltete Ausstellung im Afghanistan Museum bietet einen sehr lebendigen Eindruck von der afghanischen Kultur", sagt Behördensprecherin Ilka von Bodungen.

Info: afghanisches-museum.de