Devil Doll alias Colleen Duffy singt heute Retro-Pop im Knust, Songschreiberin Rickie Lee Jones gastiert in der Fabrik.

Eine wahrhaft teuflische Puppe ist diese Colleen Duffy. Aufgemacht als Gothic-Version von Betty Page, nennt sie ihr Musikprojekt passend Devil Doll. Ihren hübschen Körper schnürt die Songwriterin aus Cleveland mit Vorliebe in enge Corsagen, hört dazu gut abgehangene Hits von Elvis und schaut Schwarz-Weiß-Filme. Das Faible für die 50er und 60er ist bei Devil Doll jedoch nicht als Nostalgie misszuverstehen. Schließlich beschloss Duffy, die Mae West des Rockabilly zu werden.

Bald erspielte sie sich einen Ruf als einzige weibliche Psychobilly-DJane der USA. "Schmerz ist für alles ein starker Motivator", sagt Devil Doll. Auf ihrem Debütalbum "The Return Of Eve" fackelt die Lady ein Feuerwerk aus Jazz der 40er-Jahre, Rockabilly, Latin, Blues und Punk ab.

Auf weniger plakative Werte setzt Songwriterin Rickie Lee Jones. 32 Jahre ist es mittlerweile her, dass sie ihr unbetiteltes Debütalbum mit Klassikern wie "Chuck E's In Love" oder "Youngblood" veröffentlichte. Qualitativ hat sie in all der vergangenen Zeit kaum nachgelassen, wie auch ihre aktuelle CD "Balm In Gilead" zeigt, für die ihr Ben Harper, Alison Krauss sowie der unlängst verstorbene Vic Chesnutt zur Seite standen. Balsam für die Seele seien ihre Songs, sagt Rickie Lee Jones und fügt hinzu: "Sie geben einem das Gefühl: Wenn es eine Sonne gibt, dann werde ich sie aufgehen sehen."

Devil Doll heute 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Eintritt 15,-; Rickie Lee Jones heute 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Eintritt 33,-