Der Bestseller-Autor aus Köln ist mit einer Multimedia-Performance zu seinem Roman “Limit“ auf Tour. Heute gastiert er in Hamburg.

Andere Beststeller-Autoren setzen sich bei Lesungen an einen Tisch und lesen mehr oder weniger mitreißend vor sich hin. Das tun sie, bis jemand unterbricht und mehr oder weniger sinnvolle Fragen zu Leben und Werk stellt. Am Ende wird signiert, und dann war's das.

Doch wenn Frank Schätzing eines nicht sein will, dann so wie die anderen Beststeller-Lieferanten. Der Kölner mit dem nicht gerade unterentwickelten Selbstbewusstsein hat seit seinem Öko-Thriller "Der Schwarm" komplett freie Hand, wie er seine Bücher präsentiert. Und da er sich eher als Entertainer sieht, da er gern komponiert, ein Faible für Unterhaltungselektronik hat und ausgesprochen gern redet, sind seine Tour-Auftritte weit entfernt von den handelsüblichen Schriftsteller-Sessions.

"Limit Live", heute Abend im Großen Saal der Laeiszhalle auf dem Programm, ist nicht die Lesung vom, sondern die Show zum gleichnamigen Buch, das 2025 spielt und in dem es um neue Energiequellen geht. Um den Kampf darum, wer damit verdient, verpackt in die Schätzing-typische Mischung aus anspruchsvoller Wissenschaftsvermittlung und süffiger Spaß-Lektüre. Vorgelesen wird nur, wenn es gar nicht anders geht. Den Rest des Abends füllt der Literatur-Entertainer mit Vorträgen und Filmen; in einer Einspielung taucht Jan Josef Liefers in der Rolle des Romanhelden Owen Jericho auf.

Ausgerechnet mit einer futuristischen Geschichte sorgt Schätzing so für die Renaissance des guten alten Wissenschaftsvortrags, dem alle Mittel zum Zweck recht sind, um das Publikum bei Laune und am Thema zu halten. Auf den Vorwurf, was da noch das geschriebene Wort gelte, hat Schätzing natürlich einen knackig formulierten Konter parat: "Lesen kann jeder selbst."

"Limit Live" heute, 20 Uhr, Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz. Karten (15,57-29,28 Euro) unter T. 30 30 98 98 und in allen Abendblatt-Ticketshops.