Den vier jungen Frauen in Tata Amarals Film “Antonia“ erscheint die Karriere in einer Gesangsgruppe als einziger Ausweg aus der Tristesse.

Brasilien ist ein Land der Gegensätze, Millionärsgettos stehen neben den Elendsvierteln der Unterprivilegierten. Den vier jungen Frauen in Tata Amarals Film "Antonia" erscheint die Karriere in einer Gesangsgruppe als einziger Ausweg aus der Tristesse. Im Dschungel São Paulos gründen sie die Rap- und Soulcombo "Antonia".

Doch vorläufig müssen sie sich weiter als Background-Sängerinnen verdingen. Außerdem schlägt in ihrem Alltag immer wieder die rohe Gewalt der Megacity durch. Mal geraten sie zwischen die Fronten von wenig zimperlichen Banden, mal plagen sie sich mit unfriedlichen Ex-Männern und ungewollter Schwangerschaft herum. Die Laiendarstellerinnen, mit denen Regisseurin Tata Amaral gerne zusammenarbeitet, schlagen sich tapfer. Die Geschichte, eine Art Aufguss von "West Side Story", erscheint allerdings im Vergleich zu früheren Milieustudien zu wenig zugespitzt.

+++-- Antonia Brasilien 2006, 90 Minuten, ab 12 J., R: Tata Amaral, D: Negra Li, Cindy Mendes, Leilah Moreno, läuft im Metropolis; www.antonia-derfilm.de