Von den vielen hochbegabten Künstlern, die sich mit Haut und Haar der Musik verschreiben, erreichen nur die wenigsten, was Krystian Zimerman gelungen ist: die eigenen künstlerischen Maßstäbe gegen Kompromisse zu verteidigen, die ihm zuwiderlaufen. Seit er 1975 den renommierten Warschauer Chopin-Wettbewerb gewann, hat sich der polnische Pianist mit dem Mut zur Unbequemlichkeit an die Weltspitze gespielt; seine Chopin-Interpretationen gelten als wegweisend.

Davon kann sich das Hamburger Publikum am Freitag überzeugen, wenn Zimerman mit einem reinen Chopin-Programm in die Laeiszhalle kommt. Auf dem Programm stehen eine Nocturne, ein Scherzo und Barcarolle Fis-Dur, also jene einsätzigen Charakterstücke, mit denen Chopin seinen Ruf als Komponist begründete - aber auch die Sonaten h-Moll op. 58 und b-Moll op. 35. Letztere allerdings ist wiederum für einen Satz bekannt, der häufig und in allen möglichen Arrangements ganz alleine gespielt wird: die Marche funèbre.

Krystian Zimerman Fr 5.3., 19.30, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten zu 20,- bis 75,- unter T. 35 44 14; Infos im Internet: www.proarte.de