Qual der Wahl: Bachs Solo-Sonaten oder doch lieber ein Konzert mit Werken mehrerer Meister aus Deutschland und Italien?

Wer die Violine liebt und die Musik des Barock dazu, der hat heute die Qual der Wahl. In Sankt Katharinen beginnt Julia Fischer ihre sich über zwei Abende erstreckende Darbietung der Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach, in der Laeiszhalle gastiert Daniel Hope mit dem Zürcher Kammerorchester und dem Programm "Air - A Baroque Journey".

Sowohl Fischer als auch Hope, der mittlerweile in Hamburg eine Wohnung genommen hat, waren in der jüngeren Vergangenheit wiederholt auf Hamburger Konzertpodien zu erleben. Die Veranstalter hoffen dennoch auf zahlreiche Fans, denn beider Repertoire ist diesmal besonders attraktiv und ungewöhnlich.

Oft spielen Geiger einzelne Sätze aus Bachs drei Sonaten und drei Partiten als Zugabe; hört man sie, wie etwa auch seine sechs Solo-Suiten für Cello, an zwei aufeinanderfolgenden Abenden zur Gänze, entwickeln sie eine ganz besondere Kraft. Die Stücke sind Exerzitium, Meditation, Schule des Hörens fortwährender Mehrstimmigkeit, vor allem aber herrliche Musik.

Julia Fischer, in deren Spiel sich Verstand und Empfindung glücklich verbinden, ist eine Perfektionistin. Sie spielte schon als Zehnjährige mit Lorin Maazel das Bach-Doppelkonzert und etablierte sich bereits als Teenager in der Top-Liga der Geigerinnen. Dass sie ungewöhnlich hübsch ist, hat ihrer Karriere nicht geschadet.

Daniel Hope, Weltbürger mit Wurzeln in Berlin, spielte über sechs Jahre im Beaux Arts Trio und macht neuerdings nicht nur als Geiger von sich reden, sondern auch als Buchautor. Bei seinem Auftritt mit dem Zürcher Kammerorchester stehen Werke von Bach, Telemann, Biber und einigen italienischen Barockmeistern auf dem Programm.

Julia Fischer: Bach-Sonaten für Violine solo, heute, 19.30, Hauptkirche St. Katharinen (Bus 4), Katharinenkirchhof, Tickets zu 11,50 bis 44,85 unter T. 35 76 66 66 und an der Ak. (Partiten morgen zur selben Zeit am selben Ort)

Daniel Hope & Zürcher Kammerorchester heute, 19.30, Laeiszhalle (U Gänsemarkt) Johannes-Brahms-Platz, Tickets zu 20,- bis 60,- unter T. 35 76 66 66