Sie sind Soul-Königinnen im Background, Geheimtipps im Jazz oder Pop. Heute singen sie solo. Und gemeinsam.

Starke Stimmen hat Hamburg zuhauf zu bieten. Eine davon gehört Regy Clasen. Die Sängerin, die eigentlich mit Vornamen Regine heißt, besteht in A-cappella-Formationen wie den frühen "Five Live" genauso wie solo mit sehr persönlich gefärbten Chansons zwischen Soul und Jazz. Auch andere namhafte Hamburger Künstler schätzen ihre Stimme als prägnante Klangfarbe im Background, darunter Stefan Gwildis, Bernd Begemann oder Michy Reincke.

Ganz pur ist Regy Clasen heute im Schmidts Tivoli bei "Ein Solo für drei Stimmen" zu erleben. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Anna Depenbusch und Christina Lux. Die drei Sängerinnen begleiten sich selbst an Flügel und Klavier und werden sicherlich auch das eine oder andere Duett und Terzett anstimmen. Eine sehr persönliche Note hat auch die Hamburgerin Anna Depenbusch vorzuweisen. Nicht nur in den Popsongs auf ihrem aktuellen Album "Ins Gesicht" beglückt die ehemalige Background-Sängerin der Band Orange Blue durch ein variables Organ und eine offene, warmherzige Ausstrahlung. Und wenn sie in ihrem Song "Heimat" singt: "Weil ich hier hergehöre/ob ich will oder nicht/Ich habe keine Wahl/Sie hat mich/Ganz egal, wo ich bin/Meine Heimat und ich/Sind verwandt für den Rest dieser Zeit", dürfte auch den Hamburgern das Herz aufgehen.

Die Dritte im Bunde, Christina Lux, ist kein nordisches Gewächs. Im Kölner Stadtgarten, der rheinischen Adresse für feine Jazzkonzerte, ist die Sängerin seit Jahren Stammgast. Ein wenig gilt sie als ewiger Geheimtipp, wahrscheinlich dank ihrer sperrigen Lyrik, die oft als innerer Monolog angelegt ist. Ihre fünf Alben hat sie selbst produziert, und sie reist grundsätzlich mit eigenem Equipment. Ganz so, wie sich das für eine starke Frau eben gehört.

Ein Solo für drei Stimmen mit Regy Clasen, Christina Lux, Anna Depenbusch heute, 20.00, Schmidts Tivoli (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 27-28, Eintritt 16,50 bis 25,30; www.tivoli.de