Werner Pawloks Fotografien wirken wie Gemälde. Die G3Gallery zeigt seine “Moving Cities“.

Er hat ziemlich alles ausprobiert und früh damit angefangen: Schon als Achtjähriger begann Werner Pawlok zu fotografieren, die Technik zu erlernen, sie auszureizen, zu experimentieren. Er arbeitete für Werbekunden wie Nike, Sony, aber auch für den "Stern", für "Vogue" oder "AD". In den 80er-Jahren entwickelte er seine Transfer-Technik, mit deren Hilfe er Polaroids auf große Leinwände übertrug. Die Bilder, die dabei entstanden, wirkten poetisch und malerisch. Und auch wenn Pawlok Wert darauf legt, sich auf keinen Stil, keine leicht wiedererkennbare Handschrift festzulegen, sondern stattdessen immer wieder neue Wege zu erforschen, gibt es dennoch etwas, was für seine Arbeit charakteristisch bleibt: Auf vielfältige Weise bewegt er sich im Grenzbereich von Fotografie und Malerei.

Und das lässt sich auch an den Stadtansichten erkennen, die jetzt unter dem Titel "Moving Cities" in der G3Gallery zu sehen sind. Stadtlandschaften haben Fotografen schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Motive fasziniert, oft suchten sie die spezifische Schönheit einer bestimmten Stadt atmosphärisch darzustellen. Pawlok hat seine Motive zwar - leicht wiedererkennbar - in New York gefunden, aber es geht ihm nicht um die amerikanische Metropole, sondern um den Ausdruck von Urbanität.

Es gibt Maler, die sich um fotorealistische Genauigkeit bemühen. Pawlok fotografiert dagegen malerisch. Seine Bilder sind wie Gemälde komponiert. In "Tunnel II" eröffnet sich durch das Halbrund eines Straßentunnelausgangs der Blick auf die Stadt, die hier wie eine Vision erscheint. Das Guggenheim-Museum hat er so wiedergegeben, dass die fließenden Formen der Architektur wie grafische Strukturen anmuten. In "Cab Driving" ist der flüchtige Eindruck einer New Yorker Taxifahrt fast wie ein impressionistisches Bild in Szene gesetzt.

"Schnörkellose Augenblicke" hat Pawlok seine "Moving Cities" genannt, die New York zeigen, aber darüber hinaus ein Gefühl für Urbanität vermitteln. Es geht um das Leben in der großen Stadt, die Wahrnehmung des Flüchtigen, um Momentaufnahmen einer sich ständig erneuernden Szenerie. "Der Moment lebt weiter, er ist in eine neue Dimension eingetreten", hat der Fotograf über seine "Moving Cities" gesagt.

Moving Cities bis 22.4., G3Gallery (Bus 109), Mittelweg 41a, T. 46 96 61 91; www.g3-gallery.com