Hamburg. Friede den Hütten, Krieg den Podesten! Schon mal rein bühnenarchitektonisch begibt sich Thomas Hengelbrock, ab der Saison 2011/12 Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters, auf eine Ebene mit den Musikern. Als Primus inter Pares bewies der hochgewachsene Musiker gestern Vormittag in einem begeisternden Konzert in der Laeiszhalle, wie aufregend Klassikkost sein kann. Wie ein guter Koch arbeitet Hengelbrock auch bei Papa Haydn nur mit frischen Zutaten und schmeckt die dritte Sinfonie von Schumann in der selten aufgeführten Urfassung von 1841mit reichlich Kräutern und fein gemörserten Gewürzen ab. Das klingt manchmal ungewohnt scharf, aber die Aromen, die er aus dem besten Orchester der Stadt rausholt, sind ausgesprochen belebend. Mit Piotr Anderszewski spielt ein hinreißend musikalisch agierender Klaviervirtuose Bartoks drittes Klavierkonzert. Wer Musik liebt, sage heute Abend alle anderen Verabredungen ab und begebe sich zum Wiederholungskonzert direkt in die Laeiszhalle. Es gibt noch Restkarten, Beginn 20 Uhr. (TRS)