Exzellenter und naturverbundener Rock mit Shearwater und Jason Meiburgs Falsettstimme am 27. Februar im Knust.

Schnee hat Jason Meiburg schon seit mindestens zehn Jahren nicht mehr gesehen. Denn der musikalische Kopf der Band Shearwater kam im Januar aus Austin/Texas ins verschneite Hamburg. In seiner Heimatstadt zeigte das Thermometer schon wieder frühlingshafte 15 Grad Celsius, während die Hansestadt noch bibberte. Auch sonst zieht es den Sänger und Keyboarder eher in südliche denn nördliche Gefilde, denn neben der Musik hat Meiburg eine ungewöhnliche Passion: Er ist Vogelkundler. Seine Band hat er konsequenterweise nach einem Vogel genannt. "Shearwater" ist das englische Wort für den Großen Sturmtaucher.

Aus dieser engen Verbundenheit zur Natur erklärt sich auch der Titel des aktuellen Shearwater-Albums, das auf dem renommierten Matador-Label erschienen ist Es heißt "The Golden Archipelago". "Den Titel habe ich aufgeschrieben, als ich auf den Falkland-Inseln war, ohne zu wissen, dass es einmal ein Album-Titel werden würde", sagt Meiburg. "Er entstand aus einer Tagträumerei." Vieles von den Erlebnissen, Beobachtungen und der Nähe zu oft unberührter und manchmal vergewaltigter Natur ist in die Songs des "Golden Archipelago" eingeflossen. Die Kompositionen haben Titel wie "Hidden Lakes", "An Insular Life" oder "Missing Islands".

Musikalisch ist die Welt von Jonathan Meiburg nicht eindeutig zu fassen. Auf "The Golden Archipelago" nutzt er die dynamischen Möglichkeiten von zerbrechlich-zart bis geräuschhaft-laut. Neben dem normalen Rock-Instrumentarium werden Celli und Geigen eingesetzt, Meiburgs Falsett-Gesang gibt den Nummern etwas Ätherisches. Shearwater erzeugt Klanglandschaften in Cinemascope. "Die Musik von Kate Bush, Peter Gabriel und Pink Floyd haben meine Kompositionen beeinflusst", sagt Meiburg. Er räumt ein, dass es schwierig sein könnte, diese Musik auch live in ihrem klanglichen Reichtum zu präsentieren. "Wir arbeiten wenig mit Samples. Die Songs werden live sicher anders klingen als auf Platte", sagt er.

Am 27. Februar kommt er mit seiner Band ins Knust nach Hamburg. Wo dann wohl immer noch Schnee liegt.

Shearwater Sa 27.2., 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Karten zu 13,90 im Vorverkauf; www.shearwatermusic.com