Vom 1. bis 6. März zeigen Schüler des Ballettzentrums bei der “Werkstatt der Kreativität“ Choreografien. Junge Tänzer werden gefördert.

Hamburg. Wie werden Materialien aus Erlebtem und Erlerntem zu einem Kunstwerk verwoben? Das ist die Frage, die direkt beantwortet wird in der ersten "Werkstatt der Kreativität", einer Kooperation zwischen der Schule des Hamburg Balletts und des Ernst-Deutsch-Theaters. Vom 1. bis 6. März präsentieren Schülerinnen und Schüler aus den Ausbildungs- und Theaterklassen des Ballettzentrums im Theater an der Mundsburg in zwei unterschiedlichen Programmen eigene choreografische Arbeiten.

Sie sind nicht nur verantwortlich für die Bewegungen der Produktionen, sondern auch für Musik, Licht, Kostüme und Requisiten. Das Rüstzeug, um diese Gesamtkunstwerke zu schaffen, haben sie im Pflichtfach Tanz-Komposition erworben.

"Das Haben von Ideen ist das Wichtigste", bekräftigte Ballettintendant John Neumeier, der in diesen Werkstätten einen ersten Schritt auf der Brücke zu seiner angestrebten Junior-Compagnie sieht - für all "die jungen Menschen, die ihr Leben geben für etwas, das keinen Reichtum verspricht und jenseits von Schickimicki ist". Denn diese Compagnie solle, im Unterschied zu ähnlichen Einrichtungen, eine größere Konzentration auf eigene Werke legen und nicht auf die renommierter Ballettschöpfer.

Wie wenig das, was die jungen Choreografen treiben, mit Schickimicki zu tun hat, beweisen Probeneinblicke, bei denen ruhig, hart und konzentriert gearbeitet wird. Manches wirkt bereits erstaunlich reif, rund und eigenständig. Die Hebefiguren erweisen sich als gewagt, werden wieder und wieder korrigiert. Eine Digitalkamera nimmt Sequenzen auf, die untereinander besprochen und feinmechanisch abgestimmt werden. Dass dann doch einiges an die Balletthandschrift John Neumeiers erinnert, ist nur zu verständlich. Doch die Themen haben sie sich selbst gestellt, darunter das Porträt von Johanna der Wahnsinnigen, Mutter Karls V. Darauf muss man erst mal kommen.

"Rescue" - Rettung - steht auf dem T-Shirt eines Jungchoreografen. Er weiß, die Rettung kommt nicht von oben, er muss sich selber helfen. Das wird auch in einem von allen ausgefüllten Fragebogen deutlich, dessen Antworten den Kreativnachwuchs zwischen 16 und 19 Jahren als sehr individuell ausweisen, allerdings einmütig beseelt vom Ziel, im Tanzen das Beste zu geben.

Damit der Tänzernachwuchs künftig zu seinem Recht kommt, hat Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters, für das kommende Jahr jedenfalls schon mal "vorsorglich eine Woche an unserem Haus für eine Werkstatt frei gehalten".

Werkstatt der Kreativität , Mo, 1.3., 19.30 Uhr (bis 6.3.), Ernst-Deutsch-Theater. Karten zu 25,- über die Abendblatt-Ticket-Hotline: 040/30 30 98 98.

Verlosung : Wir verlosen 5 x 2 Tickets für diesen Abend. Wenn Sie gewinnen möchten, schreiben Sie uns eine Postkarte mit Namen, Adresse und Telefonnummer an Hamburger Abendblatt Kultur "Werkstatt der Kreativität", Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg, oder eine E-Mail an kultur@abendblatt.de Einsendeschluss: Mo, 1.3., 10 Uhr