Julia Fischer spielt an zwei Abenden die Sonaten und Partiten für Violine solo in St. Katharinen

So jung sie immer noch ist (27 nämlich): Die Geigerin Julia Fischer, blond und zierlich, vielfach preisgekrönt, an der Frankfurter Musikhochschule inthronisiert als Deutschlands jüngste Geigenprofessorin, einst Wunderkind und inzwischen selbst Mutter, ist ein musikalisches Schwergewicht. In eine Musikerfamilie hineingeboren, ist sie von klein auf von der Musik Bachs umgeben gewesen. Kein Geringerer als der berühmte Geiger Yehudi Menuhin unterrichtete die gerade zwölfjährige Gewinnerin des internationalen Menuhin-Wettbewerbs in Bach-Interpretation. Das habe sie tief geprägt, sagt sie.

In der Tat klingt durch ihr perfektes, bis zur Unterkühlung nobles Spiel viel von der sanglichen Tradition der großen russischen Geiger hindurch - und erstaunlich wenig von Artikulation, von bewusst eingesetztem Vibrato, von einem rhetorischen Umgang mit dem Zeitmaß, kurz vom Postulat der Klangrede, das doch heute Gemeingut ist. Zwei Abende Fischer pur mit Bachs Sonaten und Partiten für Violine solo sind aber gleichwohl ein Gipfelerlebnis. Am 2. und 3.3. ist sie mit dem Zyklus in St. Katharinen zu Gast.

Bach in St. Katharinen Di/Mi 2./3.3., 19.30, Hauptkirche St. Katharinen (U Messberg), Katharinenkirchhof 1, Karten zu 10,- bis 39,- unter T. 01805/66 36 61; www.proarte.de