Wenn die Electro-Hip-Hop-Combo Songs wie "Arbeit nervt" und "Remmidemmi" anstimmt und das Publikum zur Bierdusche animiert, ist das Teil einer überdrehten, oft infantil wirkenden Show. Auf Kampnagel geht die Band jetzt Fragen von kollektivem Entertainment in einer Spaßgesellschaft, der Macht der Inszenierung und der eigenen Rolle innerhalb der Popwelt nach. "Deichkind in Müll" heißt das Spektakel, im Untertitel "Eine Diskurs-Operette". Ted Gaier von den Goldenen Zitronen und Henning Besser alias DJ Phono halten die Fäden dieser im Kollektiv entstandenen theatralen Arbeit in der Hand.

Die "Zitze", Hauptbestandteil des Bühnenbildes, ist inzwischen in Halle k6 aufgebaut, aber Deichkind wird dort kein Konzert geben. Es wird gespielt, improvisiert und diskutiert. Denn innerhalb der Band gibt es unterschiedliche Auffassungen etwa zum "Recht auf Rausch". Fan-Befragungen werden ebenso integriert wie ein Text von Karl Marx und philosophische Betrachtungen zum Begriff der Masse. Songs gibt es natürlich auch - die machen ja eine Operette erst aus.

Deichkind in Müll Do 25.2., 20.30, Kampnagel (Bus 172, 173), Jarrestr. 20, Karten (12,- bis 28,-): T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de