Wer hat den Dreh Ihres Films "Der Puppenspieler von Havanna" finanziert?

Ich selbst mithilfe von Familienmitgliedern und meiner Firma Zyklopfilm, mit der wir seit 1997 Magazinbeiträge und Dokus für das Deutsche Fernsehen produzieren. Eine freie Produktion wie der "Puppenspieler" ohne Absicherung ist aber nur etwas für echte Film-Verrückte. Luxus gab es nicht, stattdessen kubanische Pizza für 50 Cent aus der Hand.

Warum Kuba?

Kuba ist ein schönes und kulturell anregendes Land. Es gibt hier sehr gute und professionelle Schauspieler. Als ich mit den Dreharbeiten zum "Puppenspieler" begann, hatte ich bereits mehrere Jahre in Kuba zugebracht und auch schon verschiedene kürzere Filme dort gedreht.

Drei Filme für die Ewigkeit

"Lost Highway" von David Lynch, weil einem die Handlung viele Rätsel aufgibt und weil, wie auch in unserem Film, eine Art Teufel vorkommt. "Fallen Angels" von Wong Kar Wei, Szenen wie die mit dem stummen Marktverkäufer und die im Bus erinnern mich an meine eigenen Reisen.

"Gloria" von John Cassavetes mit der tollen Gena Rowlands.

Hamburgs YesYes?

Hafen bei Nacht, Ladenbesitzer, die meine Poster in ihren Fenstern aufhängen, Stadtteilkultur, Landungsbrücken, Hafen als Drehort, Fischbrötchen.

Hamburgs NoNo?

Blitzer, Stau auf der A 7, kein Geld für die Kultur, aber Millionen für die Elbphilharmonie, Ikea in Altona, Verbote, Verbotsschilder, teure Parkuhren, teurer HVV, mieses Wetter.

Ihr aktuelles Lieblingsspielzeug?

Meine Plakate zum "Puppenspieler von Havanna", die zurzeit in Hamburg und Berlin auf einigen Straßen zu sehen sind. Es gibt ja die Theorie, dass der Grad der eigenen Existenz durch Google-Treffer und TV-Präsenz gemessen wird. Wenn ich gelegentlich selbst Plakate aufhänge und Flyer verteile, untermauere ich mein Dasein auf eine andere, bodenständigere Art, denn ich tue es selbst und physisch.