Eine fette harte Konzertwoche: Lacuna Coil spielt im Knust, Saint Vitus, das Paganfest und Vader machen die Markthalle unsicher.

Schon klar, bei Bands zählt nur die Musik, und bei Frauen sind's vor allem die inneren Werte. Aber dass Lacuna Coil ohne Frontfrau Cristina Scabbia maximal die Hälfte wert wäre, stimmt eben auch. Schließlich schmückt die schöne Italienerin nicht ohne Grund die "Hottest Chicks In Metal"-Fotostrecke des "Revolver"-Magazins. Wobei: Mit Metal hat Lacuna Coil spätestens seit der letzten CD "Shallow Life" nur noch am Rande zu tun. Hier dominieren Rock- und Pop-Versatzstücke mit ordentlich Chart-Potenzial.

Davon ist bei Saint Vitus natürlich nicht die Rede, und aus optischen Gründen wird es am 18.2. auch niemanden in die Markthalle ziehen - wohl aber dürfte eine Portion Sentimentalität im Spiel sein, immerhin zählen die Amerikaner neben Trouble und Pentagram zu den Großvätern des Doom Metal. Wer also auf alles zermalmende SloMo-Riffs steht und echten Metal-Legenden ins bärtig-verschwitzte Gesicht blicken will, kommt an diesem Konzert nicht vorbei.

Darf es gern ein wenig flotter sein? Dann bietet sich das Paganfest an, zu dem am 23.2. in der Markthalle diverse Folk-Metalbands, gelegentlich mit Black-Metal-Schlagseite, erwartet werden. Finntroll, Eluveitie, Dornenreich, Varg und Arkona preisen dort das einfache Leben unserer Vorfahren, die sich durch sumpfige Heidelandschaften oder dunkle Wälder schlugen. "Unersättliche Trinklust in rasenden Folkhymnen verpackt" kündigt die "Paganfest"-Website an und verspricht "eine Welt voll Mythologie, Mystik und Naturreligion". Vergleichsweise nüchtern kommt da Vader um die Ecke. Die Death-Metal-Granate, der Gitarrist Piotr Wiwczarek seit beinahe 25 Jahren vorsteht, gibt stets ohne Umschweife auf die Zwölf und hat mit "Necropolis" unlängst wieder ein Hammeralbum abgeliefert, das es in ihrer polnischen Heimat bis auf Platz fünf der Charts schaffte - ganz ohne scharfe Frontfrau.

Vader Mi 24.2., 21.00, Markthalle, Karten: 14,- im Vvk; www.vader.pl