Mit großer Showtreppe, Big Band und gut sitzendem Anzug mutierte Roger Cicero in der Color-Line-Arena zum deutschen Frank Sinatra.

Hamburg. Swing wie aus Las Vegas - mit großer Showtreppe, Big Band und gut sitzendem Anzug mutiert Roger Cicero zum deutschen Frank Sinatra. Ob flirtend mit der ersten Reihe oder sambatanzend am Mikrofon, der Hamburger beherrscht die Körpersprache, die für die große Bühne nötig ist. Nach kurzem Warmspielen der Band eröffnet Cicero mit dem Song "Boutique" sein Konzert in der nicht ganz ausverkauften Color-Line-Arena. Ein Heimspiel.

Die Band hat Zuwachs bekommen. Nun unterstützen Ulrich Rode mit seiner E-Gitarre und Robbie Smith an den Percussions den Swing-Pop-Sound. Spätestens beim dritten Lied "Ohne Worte" zeigt der Entertainer, was er live draufhat: Mühelos überspringt er zwei Oktaven. Leider verlieren sich Gesang und Sound der Band in der zu großen Halle. Das Publikum scheint es nicht zu stören. Neben Liedern wie "Wenn ich dich los wär" und "Spontis zeugen Banker" des dritten Albums "Artgerecht" überrascht der Charmeur mit einer Swing-Coverversion von "Geboren", ein Lied der Hip-Hop-Band Die Fantastischen Vier.

Das zweite Set ist losgelöst vom dritten Album. Cicero spielt Publikumslieblinge wie "Das Experiment" oder "Wenn sie dich fragt" und eine neue unplugged Version von "Fachmann in Sachen Anna". Bei der Männerhymne "Zieh die Schuhe aus" hält es die Menge nicht mehr auf ihren Plätzen. Nach gut drei Stunden und mehreren Zugaben ist Schluss.

Ein bisschen Funk, ein bisschen Soul und ganz viel Jazz - Roger Cicero ist der König des modernen Swing.