Kreischalarm vor dem Berlinale-Hotel Regent. Fans des Bollywood-Superstars Shah Rukh Khan belagerten den Eingang des Hauses.

Berlin. Kreischalarm vor dem Berlinale-Hotel Regent. Fans des Bollywood-Superstars Shah Rukh Khan belagerten den Eingang des Hauses. Mehrere Hundert meist weibliche Fans jubelten dem 44-Jährigen in Sprechchören "Shah Rukh! Shah Rukh!" zu, als er am Freitagabend vor dem Berlinale-Hotel aus dem Auto stieg. Viele hatten trotz des schlechten Winterwetters stundenlang gewartet. Besonders gewiefte Fans versuchten, von mitgebrachten Stehleitern aus einen Blick auf den Superstar zu erhaschen. Der Inder stellt im offiziellen Wettbewerb der 60. Berliner Filmfestspiele außer Konkurrenz seinen Film "My Name is Khan" vor. "King Khan", wie der Schauspieler auch genannt wird, ist im indischen Kino der größte Star seiner Generation.

"My Name is Khan" ist nicht der übliche "Shah Rukh singt, tanzt, liebt"-Film. Es geht um die Odyssee eines Moslems in den USA nach 9/11. Regisseur Karan Johar rührt unglaublich viel zusammen: den 11. September 2001 und Fußball, Forrest Gump und Guantánamo, Obama und Bush, Hurrikan Katrina und eine unmögliche Liebe. Khan erklärte, der Film handele vom Verhältnis zwischen der westlichen Welt und dem Islam, und wie es sich zuletzt verändert habe.

Mit dem Film hat Khan, der Muslim ist, Fundamentalisten verärgert, weil er sich für die Aufnahme pakistanischer Kricket-Spieler in die indische Premier-Liga ausgesprochen hatte. Er ist selbst Eigentümer eines indischen Kricket-Teams. In Indien ist der Film unter starken Sicherheitsvorkehrungen angelaufen. Die extremistische Hindu-Partei Shiv Sena hatte zum Boykott aufgerufen. Bei gewaltsamen Ausschreitungen nahm die Polizei etwa 2000 Menschen fest.