Bei der zweiten Folge der Suche nach dem Star für den “Eurovision Song Contest“ überzeugten nur wenige Kandidaten - immerhin.

Hamburg. Schade, dass für die zweite Folge der ARD/ProSieben-Castingshow "Unser Star für Oslo" keine neuen Moderatoren gecastet wurden: Peinlich, wie Matthias Opdenhövel und Sabine Heinrich am Dienstag jeden der zehn Kandidaten ausgiebig begrabbelten.

Immerhin machten die Juroren Stefan "Wir kritisieren auf höchstem Niveau" Raab, Sarah Connor und Peter Maffay eine gute Figur, wenn auch wieder zu wohlwollend. Vor allem Maffay lobte, vielleicht gnädig gestimmt durch sein aktuelles Nummer-eins-Album "Tattoo" und den angekündigten Echo für sein Lebenswerk, nahezu alle Auftritte überschwänglich.

Dabei waren die meisten der vorab aus fast 5000 Talenten ausgewählten Teilnehmer der nationalen Vorentscheidung für den "Eurovision Song Contest 2010" am 29. Mai in Oslo wie schon beim Auftakt der Sendung vor einer Woche eher durchschnittlich begabt.

Großen und berechtigten Jubel erntete vor allem der in Hessen lebende Brite Leon Taylor: Der sympathische Musiker mit Wurzeln in Jamaika und auf Barbados wählte als bisher Einziger mutig einen deutschen Song und lieferte eine so kraftvolle wie sensible Interpretation von Grönemeyers "Der Weg" ab. Die TV-Zuschauer wählten ihn ebenso eine Runde weiter wie den spritzigen Christian Durstewitz (sang George Michaels "Faith"), die im Sinne von Whitney Houston klassische Pop-Sirene Sharyhan Osman ("I Have Nothing") sowie Nachwuchs-Anastacia Jennifer Braun ("I'm Outta Love") und Maria-Lisa Straßburg. Letztere war mit ihrer Version von KT Tunstalls "Saving My Face" nicht so auffällig wie mit der Angabe ihrer Lieblingsbands (Metallica und Kelly Family), sorgte aber für Lacher.

In einer Woche geht es für die jeweils fünf Sieger der ersten beiden Folgen weiter, Gastjuroren sind Nena und König Boris von Fettes Brot. Die werden es vielleicht schwerer haben als Peter Maffay, Sarah Connor, Yvonne Catterfeld und Marius Müller-Westernhagen. Mehr Spannung dürfte dann dank höherer Talentdichte hoffentlich garantiert sein.

Die deutschen Grand-Prix-Fans sind jedenfalls noch gespalten bei der Frage nach den Chancen in Olso. 38 Prozent glauben daran, dass die Castingshow „Unser Star für Oslo“ einen Musiker hervorbringt, der es beim europäischen Finale am 29. Mai unter die ersten Zehn schafft; 36 Prozent meinten „nein“, und 26 Prozent zeigten sich unschlüssig, wie eine am Donnerstag veröffentlichte repräsentative Umfrage ergab. Die jüngeren Leute sind weitaus optimistischer: 53 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sind überzeugt, dass der deutsche Beitrag einen Platz zwischen eins und zehn belegt. Das Marktforschungsinstitut Mindline Media hatte 1003 Menschen ab 14 Jahren befragt.

Unser Star für Oslo Nächste Show: 16.2., 20.15 Uhr, ProSieben, Internet: www.unser-star-fuer-oslo.de