Hamburg. Mit Beginn der Olympischen Winterspiele in Vancouver strahlen nach mehreren Privatsendern auch ARD, ZDF und Arte ihre Programme im hochauflösenden Sendeformat HDTV aus. Fast alle Hamburger Haushalte - vorausgesetzt, sie haben das richtige Empfangsgerät - können das neue hochauflösende Fernsehen empfangen. Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zu HDTV.

Was ist hochauflösendes Fernsehen?

Hochauflösendes Fernsehen, auf Englisch: High Definition Television, wird HDTV abgekürzt. Bei dieser Technik setzen sich die Fernsehbilder aus mehr einzelnen Bildpunkten zusammen als beim herkömmlichen Fernsehen. Dadurch sind sie detailgenauer und somit schärfer. Zudem liefert HDTV auch besseren Ton als das klassische Fernsehen.

Welche Sender strahlen in HDTV aus?

Bislang senden RTL, Vox, Sat.1, ProSieben, Kabel 1, Arte, einige Spezialkanäle und der Bezahlsender Sky in HDTV. Das Erste und das ZDF boten bislang Testsendungen. Den regulären HDTV-Betrieb nehmen beide Sender mit Beginn der Olympischen Winterspiele am 12. Februar auf.

Wie empfange ich HDTV?

Bisher ist HDTV vor allem über Satellit zu empfangen. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland, an dessen Kabel auch die meisten Hamburger TV-Haushalte hängen, nimmt ab 12. Februar Das Erste, ZDF und Arte in sein HDTV-Angebot auf. Die großen Privatsender sind dort noch nicht zu sehen. Ähnlich verhält es sich bei der Nummer zwei und drei unter den Hamburger Kabelnetzbetreibern Wilhelm Tel und Willy Tel. Zudem bieten Service Provider wie T-Home und Hansenet im Internet die Programme von ARD, ZDF und Arte in HDTV an.

Wird Fernsehen jetzt teurer?

Noch nicht: Die öffentlich-rechtlichen Sender strahlen ihre HDTV-Angebote unverschlüsselt aus. Die Privatsender verschlüsseln ihre via Satellit verbreiteten Programme. Im ersten Jahr ist HDTV bei ihnen noch kostenlos. Voraussichtlich in einem Jahr werden dann aber etwa 50 Euro jährlich fällig. Sky ist ein Bezahlsender und verlangt für HDTV zudem Extragebühren.

Brauche ich nun einen neuen Fernseher?

Klassische Röhrenfernseher können HDTV nicht darstellen. Flachbildfernseher - ob LCD- oder Plasmabildschirm - mit dem Aufkleber "HD Ready" sind für das neue Fernsehen geeignet. Problemlos nutzen können das hochauflösende Fernsehen aber nur Besitzer eines Gerätes mit dem Logo "HDTV" - das hat den nötigen Empfänger eingebaut. Alle anderen benötigen ein zusätzliches Empfangsgerät, eine sogenannte Set-Top-Box, die das HDTV-Logo tragen muss. Sie wird zwischen Fernseher und Satelliten-, Kabel- oder Telefonanschluss geschaltet.

Sollte ich mir jetzt ein neues Gerät kaufen?

Experten raten, noch etwas abzuwarten. Problematisch ist die Verschlüsselung der Privatsender: Um sie zu entschlüsseln, ist ein Kartenleser mit der sogenannten HD+-Technik nötig. Entsprechende Set-Top-Boxen oder Rekorder sind bislang aber kaum erhältlich, wie Nico Jurran von der Fachzeitschrift "c't" sagt.

Kann ich mit den neuen Geräten dann noch klassische Sender sehen?

Ja, die neuen Geräte können auch niedrig auflösende Bilder empfangen.