Wandeln zwischen Folk, Rock und Pop: David Gray in der Großen Freiheit 36 und Grand Archives in der Prinzenbar.

Nein, man kann nicht immer Vollgas geben oder den Nachbrenner zünden, nur um die Gunst der Stunde zu nutzen. David Gray (41), Soul- und Folk-Pop-Songschreiber aus Manchester, weiß das auch. Fünf Jahre Anlauf hatte er gebraucht, bevor er 1998 mit "White Ladder" wie aus dem Nichts - frei nach dem Vorgängeralbum "Sell, Sell, Sell" - zum Millionenseller aufstieg.

Was folgte, war der Einstieg in das klassische Musiker-Hamsterrad, in das erst aufregende, dann abregende Leben zwischen Studio und Tourbus. Herumgereicht als großartiger Impressario und Soundtrack-Artist für zweisame Stunden trat Gray nach "A New Day At Midnight" (2002) auf die Bremse und veröffentlichte seitdem nur zwei Platten - passend "Life In Slow Motion" (2005) und "Draw The Line" (2009) betitelt.

Seinen Erfolg in den USA verdankt David Gray übrigens Dave Matthews, der "White Ladder" damals auf seinem Label ATO Records als erstes Werk präsentierte. Matthews kommt mit seiner in Nordamerika enorm populären Band am 16. Februar ins CCH, David Gray hingegen ist schon heute frisch ausgeruht mit seinen neuen Songs in der Großen Freiheit 36 zu erleben.

Ebenfalls eher leisere, ausgeruhte Indie- und Folk-Rock-Töne stehen heute auch ein paar Meter den Kiez hinauf in der Prinzenbar auf dem Programm: Grand Archives kommen aus Dave Matthews einstiger Wahlheimat Seattle, kloppten seit 2008 bereits zwei Alben raus und könnten ein Kandidat für die Überholspur sein.

David Gray Di 9.2., 20.00, Große Freiheit 36 (S Reeperbahn), Eintritt 40,-; Internet: www.davidgray.com

Grand Archives Di 9.2., 19.30, Prinzenbar (U St. Pauli), Kastanienallee 20, Eintritt 15,-; Internet: www.grandarchives.com