Berlin. Der Evangelische Pressedienst (EPD) hat in Berlin mit 300 Gästen aus Kirche, Politik und Medien - unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel - sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Der am 3. Februar 1910 in Wittenberg als "Evangelischer Preßverband für Deutschland" gegründete EPD ist die älteste noch bestehende Nachrichtenagentur Deutschlands.

Anlässlich der Jubiläumsfeier sagte Abendblatt-Chefredakteur Claus Strunz, Nachrichtenagenturen mit einer hohen Fehlerquote verspielten ihre Marktchancen. Er empfehle dem EPD, "ganz klar die Qualität vor die Schnelligkeit zu setzen". Nachrichtenagenturen und Redaktionen stünden heute unter dem Druck, zugleich schneller und besser werden zu müssen. Wenn man diese Ziele zudem mit immer geringeren Ressourcen zu erreichen versuche, "bekommt man Probleme", sagte Strunz.

Vom Korrespondentendienst der Kaiserzeit entwickelte sich der EPD zur modernen Nachrichtenagentur von heute. Rund zwei Drittel der deutschen Tageszeitungen mit rund 37 Millionen Lesern beziehen ihn, darüber hinaus alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Hinzu kommen Online-Kunden.

Etwa 80 fest angestellte Redakteure in mehr als 30 deutschen Städten arbeiten für die Agentur. Sitz der Zentralredaktion ist Frankfurt am Main. Hinzu kommen acht Landesdienste, die über die EPD-Arbeitsgemeinschaft untereinander sowie mit der Zentralredaktion verbunden sind. Der EPD liefert Texte, Fotos und Töne zu den Themen Kirche und Religion, Kultur, Medien und Bildung, Gesellschaft, Soziales, Dritte Welt und Entwicklung.