Die Gruppe Rimini Protokoll zeigt vom 4. bis 6.2 “Black Tie“ auf Kampnagel

Die freie Theatergruppe Rimini Protokoll ist für Bühnenüberraschungen gut. Das Kollektiv, bestehend aus den in Gießen gestählten Theaterwissenschaftlern Stefan Kaegi, Helgard Haug und Daniel Wetzel, sucht sich sogenannte "Experten des Alltags", Laien, die in einen gewünschten theatralen Kontext passen, und erarbeitet mit ihnen die jeweilige Inszenierung. Das tun sie mal zu dritt und auch mal nur zu zweit.

Vom 4. bis 6. Februar gastiert die Produktion "Black Tie" auf Kampnagel, in der sich Haug und Wetzel mit der Frage der Herkunft beschäftigen. Eine junge Frau wächst in einer Osnabrücker Adoptionsfamilie auf und begibt sich auf Spurensuche in ihre koreanische Vergangenheit. Sie spuckt in ein Röhrchen, lässt einen Backenabstrich nehmen und wartet auf die Ergebnisse von zwei unterschiedlichen Firmen, die mithilfe ihrer Gene die Biografie entschlüsseln wollen.

Unter "Black Tie" verstehen Haug und Wetzel das schwarze Loch, die Ungewissheit des eigenen Selbst. Und hinterfragen die Merkwürdigkeiten einer ganzen Industrie, die sich darum gebildet hat. Es sind diese zentralen Momente des Lebens, aus denen das deutsch-schweizerische Team vielfach ausgezeichnete Theaterabende wie zuletzt "Karl Marx: Das Kapital, Erster Band" von großer suggestiver Kraft kreiert.

Black Tie Do 4.2. bis Sa 6.2., jew. 20.00, Kampnagel, K1, Jarrestraße 20-24, Karten zu 8,- bis 17,-: T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de