Hamburg. Wo man auch hinkommt: Die kanadische Rockband Nickelback ist schon da. Als Torsong ("Burn It To The Ground") in einer New Yorker Eishockey-Arena, im weltweiten Format-Radio oder am Montag in der Color-Line-Arena. Dabei scheint abgesehen von den 7000 Besuchern jeder - jeder? - diese Band zu hassen, sogar der U-Bahn-Teletext machte sich vorab über Frontmann Chad Kroeger und seine Jungs lustig. Wen interessiert da noch die vermeintliche Tatsache, dass Kroeger eine verblüffende Ähnlichkeit mit James Hetfield, Bryan Adams und Florian Silbereisen zugleich aufweist? Aus-ge-lutscht!

Ebenso ausgelutscht waren aber auch die Schema-F-Songs, Fußball-Anbiederungen (HSV und St. Pauli, bloß keinem wehtun) und Monsterböller, die Nickelback zwei Stunden zwischen "Something In Your Mouth", "Rockstar", "How You Remind Me" und "Animals" zwängte. Das volle Brett weitab von der Klasse der Vorabmusik vom Band: Billy Talent, Rage Against The Machine und Queens Of The Stone Age. Das rockte! Ja, ja, die alte Geschmacksfrage, jeder hasst sie - jeder?