Die amerikanische Musikerin Emilie Autumn tritt heute im Knust auf.

Mit ihrer Aufmachung erinnert Emilie Autumn nur auf den ersten Blick an das Popgirlie Lady Gaga. Auf den zweiten eher an den alternativen, aus Japan stammenden Trend "Visual Key". Ihren Look, der sich aus dem der Heavy-Metal-Heroen Twisted Sister und traditionellen Elementen des japanischen Kabuki-Theaters zusammensetzt, krönt sie mit einer Prise viktorianischem Zeitalter. Autumn schminkt sich wild, toupiert die Haare in 80er-Jahre-Manier und spielt ziemlich rauen Industrial Rock. Heute ist sie live im Knust zu erleben.

Für die US-amerikanische Musikerin war es bis zur Gothic Lolita ein weiter Weg. Von Kindesbeinen an hielt sie am liebsten eine Violine im Arm. Mit neun Jahren stieg das Jungtalent aus dem Schulunterricht aus, übte täglich neun Stunden und schaffte mit 14 Jahren die Aufnahmeprüfung fürs Konservatorium. Doch hier eckte die kleine Emilie schon bald an. Nach zwei Jahren entließ man die notorisch Unangepasste wieder. Autumn nahm sich endgültig den Bad Boy der Klassikszene, Punkgeiger Nigel Kennedy, zum Vorbild und spielt seitdem die erste Geige in ihrem eigenen Musikkosmos, flankiert von ihrer Glamrock-Girlband, The Bloody Crumpets. Gelegentlich lieh sie ihr teuflisches Geigenspiel auch Skandalsängerin Courtney Love oder Smashing Pumpkins' Billy Corgan.

Über sechs Alben und unzählige weitere EP's flitzt sie mal in wildem Heavy-Metal-Spiel über die elektronisch verstärkten Saiten, mal gibt sie die elegische Folk-Zauberin mit Cello unterlegtem Kabarett-Appeal. Auch poetisch ist Emilie Autumn eher bei herbstlichen Themen zu Hause. Ganz gleich, ob sie "The Art Of Suicide" besingt oder behauptet "Dead Is The New Alive". Auf ihrer Tour stellt sie die Deluxe Edition ihres bereits 2006 erschienen Albums "Opheliac" vor. Und daraus gibt's heute im Knust sicher einiges auf die Ohren.

Emilie Autumn heute, 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Eintritt 22,80; www.emilieautumn.com