Alljährlich spielt sich im Südpolarmeer dasselbe Drama ab: Die japanische Walfangflotte fängt von Dezember bis März mehrere Hundert Wale, angeblich zu wissenschaftlichen Zwecken - es ist "Jagdzeit". Diesen Titel trägt eine Reportage von Bord des Greenpeace-Schiffes "Esperanza".

37 Menschen (Aktivisten, Wissenschaftler, Schiffspersonal) nehmen eine Fahrt durch eine der stürmischsten Meeresregionen der Welt auf sich, um den sanften Riesen zu Hilfe zu eilen. Gefühlvoll beschreibt die Autorin Angela Graas die persönlichen Beweggründe, die die Walschützer in die eisige Wildnis treiben. Mit an Bord: die Hamburger Greenpeace-Aktivistin Regine Frerichs.

Die zweiwöchige Reise von Auckland (Neuseeland) ins Fanggebiet der japanischen Flotte führt über Wellenberge, die das Leben an Bord zum Trapezakt machen, aber auch durch die wunderschöne arktische Meerlandschaft mit auf Eisbergen driftenden Pinguinen und Walen, die mit einem zu Wasser gelassenen Schlauchboot zu spielen scheinen. Im Boot sitzt eine Wissenschaftlerin, die mit Unterwassermikrofonen die Kommunikation der Meeressäuger einfängt und damit zeigt, dass man Wale erforschen kann, ohne sie zu töten. Aufnahmen vom Hubschrauber aus runden die stimmungsvollen Momente ab. In diesen Szenen wirkt der Einsatz für die Wale wie eine faszinierende Naturreise in die Antarktis. Aber niemand auf der "Esperanza" verliert das Ziel aus den Augen: Es gilt, die japanische Walfangflotte (drei Fangschiffe, zwei Späher und das Fabrikschiff "Nisshin Maru") in den Weiten des Ozeans aufzutreiben und an ihrer blutigen Arbeit zu hindern. Nach längerer Suche kommt das erste Späherschiff in Sicht, wenige Tage später dann das Hauptschiff "Nisshin Maru". Es versucht, den Walschützern davonzueilen. Zumindest in dieser Zeit werden keine Tiere erlegt.

Als das Industrieschiff nachgetankt werden muss, beginnt die handfeste Auseinandersetzung mit den Greenpeace-Booten. Aber auch auf der "Esperanza" geht der Treibstoff zur Neige - und beendet damit die Jagdzeit der Umweltschützer auf die japanischen Walfänger.